Cannabis-Supercropping

Cannabis-Supercropping: Schritt-für-Schritt-Anleitung für höhere Erträge

Stell dir vor, du knickst ganz bewusst die Zweige deiner Cannabispflanze an – klingt erstmal riskant, oder? Doch genau darum geht es beim Supercropping und erfahrene Grower schwören darauf. Supercropping ist eine Technik des „High-Stress-Trainings“, bei der du Äste gezielt quetschst und biegst, um einen Wachstumsimpuls auszulösen. In diesem Ratgeber erfährst du, was Supercropping genau bedeutet, welche Vorteile es bietet und vor allem, wie die Anleitung für diese Methode Schritt für Schritt aussieht. Egal ob Anfänger oder erfahrener Grower – mit der richtigen Vorgehensweise kannst du deine Ernte optimieren, ohne deine Pflanze nachhaltig zu schädigen.

Was ist Supercropping?

Supercropping bezeichnet eine fortgeschrittene Trainingsmethode beim Cannabisanbau, bei der Zweige vorsichtig abgeknickt werden, ohne sie vollständig abzubrechen. Durch das Quetschen der Stängel werden die inneren Fasern beschädigt, während die äußere „Haut“ intakt bleibt. Dieser kontrollierte Stress mag auf den ersten Blick verrückt klingen, führt aber dazu, dass die Pflanze in eine Art Überlebensmodus schaltet: Sie verstärkt ihr Wachstum, bildet an den Knickstellen dicke „Knoten“ zur Heilung und produziert oft sogar mehr Harz und Trichome (die THC-haltigen Kristalle) als Reaktion auf den Stress. Anders gesagt: Durch Supercropping glaubst du deine Pflanze zu quälen, dabei stärkst du sie eigentlich – wenn du es richtig machst.

Supercropping gehört zu den High-Stress-Training (HST) Methoden, weil es der Pflanze zunächst bewusst weh tut. Im Gegensatz zum sanfteren Low-Stress-Training (LST), bei dem Zweige nur behutsam gebogen und angebunden werden, geht Supercropping einen Schritt weiter. Du „brichst“ die innere Struktur des Astes, um die sogenannte apikale Dominanz zu durchbrechen und das Wachstum auf die seitlichen Triebe umzuleiten. Die Pflanze kann dann nicht mehr eindeutig erkennen, welcher Trieb die Hauptspitze ist, und verteilt ihre Wachstumshormone neu. Das Ergebnis: ein buschigerer Wuchs mit mehreren Hauptkolas statt nur einer dominanten Spitze. Zudem werden die betroffenen Zweige nach der Reparaturphase oft robuster und dicker als vorher – ähnlich wie ein gebrochener Knochen, der nach dem Heilen stärker wird. All das trägt dazu bei, dass die Pflanze mehr potenzielle Blütenstände und ein gleichmäßigeres Blätterdach ausbildet, was letztlich den Ertrag steigern kann.

Wichtig ist, dass Supercropping mit Vorsicht ausgeführt wird. Es ist definitiv eine fortgeschrittene Technik und ein gewisses Fingerspitzengefühl gehört dazu. Wer zu grob vorgeht, riskiert abknickende Äste und Schaden an der Pflanze. Aber keine Sorge – wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du Fehler vermeidest und deine Pflanze sicher supercroppen kannst.

Warum Supercropping? – Die Vorteile im Überblick

Warum sollte man seine gesunde Pflanze überhaupt absichtlich verletzen? Tatsächlich bietet Supercropping einige handfeste Vorteile für deinen Cannabis-Grow, wenn es richtig angewendet wird. Hier sind die wichtigsten Pluspunkte dieser Methode (Supercropping Vorteile):

  • Höherer Ertrag: Durch das Knicken entstehen zusätzliche Blütentriebe und die vorhandenen Haupttriebe wachsen eher seitlich als nur nach oben. So bildet die Pflanze mehr Bud-Sites, die alle ordentlich Licht bekommen – was schlussendlich zu einer größeren Ernte führen kann. Je mehr Spitzen ins Licht ragen, desto höher ist das Ertragspotential pro Pflanze.
  • Gleichmäßiges Blätterdach & bessere Lichtverteilung: Nach dem Supercropping sind vorher dominante Spitzen nach unten gebogen. Die Pflanze wächst eher in die Breite als in die Höhe. Dadurch entsteht ein flacheres, gleichmäßigeres Blätterdach, durch das Licht auch in untere Bereiche vordringen kann. Besonders in kleinen Growboxen mit begrenzter Höhe ist das ein großer Vorteil, da alle Teile der Pflanze genug Licht für optimales Wachstum erhalten.
  • Stärkere Zweige: Die Pflanze reagiert auf den Stress, indem sie die geknickten Stellen „verheilen“ lässt. Es bilden sich verdickte Knoten (manchmal auch „Knuckles“ genannt), die wie eine Narbe den Ast stabilisieren. Diese Stellen sind später extrem robust und helfen der Pflanze, in der Blütephase schwere Blüten zu tragen, ohne abzuknicken. Insgesamt wird die Pflanze durch diese gezielte Belastung widerstandsfähiger und stabiler.
  • Harz- und Trichomproduktion anregen: Kontrollierter Stress wie beim Supercropping kann auch die chemische Abwehr der Pflanze triggern. Viele Grower beobachten, dass supergecropte Pflanzen verstärkt Harz bilden und höher konzentrierte Trichome entwickeln. Hintergrund ist, dass Cannabis bei „Angriffen“ (z.B. Fressfeinden) mehr Cannabinoide und Terpene produziert – und ein geknickter Ast imitiert genau so einen Angriff. Das Ergebnis können potenziell potentere und aromatischere Blüten sein.
  • Effiziente Raumnutzung: Indoor-Grower kennen das Problem: Cannabis kann sehr hoch wachsen und den verfügbaren Raum sprengen. Mit Supercropping hältst du die Pflanzen niedriger und buschiger. Du kannst die Zweige so biegen, dass sie den vorhandenen Platz optimal ausfüllen, statt an die Decke zu schießen. So lässt sich auch in kleinen Growräumen oder Zelten eine größere Blatt- und Blütenmasse kultivieren, ohne die Lampe zu nahe zu kommen.
  • Gesündere Pflanzenstruktur: Ein breiter, luftiger Wuchs hat den Nebeneffekt, dass die Luft besser zirkulieren kann. Weniger Überlappung von Blättern und eine offenere Struktur reduzieren das Risiko von Schimmel und anderen Feuchtigkeitsproblemen im dichten Blätterdach. Die Pflanze entwickelt eine „offene“ Form, die für ein günstiges Mikroklima sorgt.

Zusammengefasst zielt Supercropping darauf ab, das Maximum aus deinen Pflanzen herauszukitzeln – mehr Blüten, bessere Lichtausbeute und robustere Zweige. Kein Wunder, dass viele erfahrene Grower diese Technik als Geheimwaffe betrachten, um den eigenen Grow auf das nächste Level zu bringen (im übertragenen Sinne natürlich!).

Nachteile und Risiken des Supercroppings

Wo Licht ist, ist auch Schatten – so bringt auch Supercropping gewisse Risiken und potenzielle Nachteile mit sich. Bevor du also voller Eifer loslegst, solltest du dir dieser Punkte bewusst sein:

  • Verletzungsgefahr für die Pflanze: Der offensichtlichste Nachteil ist, dass man bei unsachgemäßer Anwendung Äste wirklich abbrechen kann. Ein zu festes Quetschen oder ein zu abruptes Biegen und *knack!* – der Zweig hängt gebrochen nach unten. Solche Brüche bedeuten Stress für die Pflanze und im schlimmsten Fall Verluste bei den Blütenständen. Abgebrochene Äste können zudem Eintrittspforten für Krankheiten oder Schädlinge darstellen.
  • Erholungsphase nötig: Supercropping ist kein „Wundermittel“ von heute auf morgen. Deine Pflanze benötigt nach dem Eingriff Zeit, um sich zu erholen und die Wunden zu schließen. In dieser Phase konzentriert sie Energie auf Heilung statt auf Wachstum. Das kann das vegetative Wachstum vorübergehend verlangsamen. Du musst also ein paar Tage Geduld haben, bevor die Pflanze wieder Vollgas gibt.
  • Mehr Aufwand und Pflege: Nach dem Biegen musst du oft die Zweige fixieren (z.B. anbinden), damit sie in der gewünschten Position bleiben. Zudem solltest du die geknickten Stellen im Auge behalten. Gegebenenfalls ist es nötig, Stützen anzubringen oder bei einem Riss sofort mit Tape einzugreifen. Insgesamt erfordert Supercropping etwas mehr Aufmerksamkeit als ein „natürlich“ wachsender Plant. Aber dieser Extra-Aufwand zahlt sich in der Regel durch bessere Ergebnisse aus.
  • Stress für die Pflanze: Wie der Name schon sagt, bedeutet High-Stress-Training Stress. Eine robuste, gesunde Pflanze steckt das weg, aber ein ohnehin geschwächtes Exemplar könnte unter dem zusätzlichen Stress leiden. Ist deine Pflanze bereits von Schädlingen befallen, zeigt sie Mangelerscheinungen oder andere Probleme, dann ist Supercropping keine gute Idee – es wäre „zu viel des Guten“ und könnte sie im schlimmsten Fall sogar töten. Immer nur an vitale Pflanzen heranwagen!
  • Nicht immer geeignet (z.B. Autoflowering): Manche speziellen Sorten oder Anbauweisen vertragen Supercropping schlechter. Insbesondere Autoflowering-Pflanzen (selbstblühende Sorten) haben einen festen Lebenszyklus und kaum Zeit, sich von solchem Stress zu erholen – auf diesen Punkt gehen wir später noch genauer ein. Für Photos und generell länger vegetative Pflanzen ist die Technik besser geeignet.
  • Anfängerfehler möglich: Wenn du noch nie Supercropping gemacht hast, besteht die Gefahr, vor Nervosität entweder zu zaghaft oder zu grob vorzugehen. Es ist ganz normal, dass beim ersten Versuch vielleicht nicht alles perfekt läuft. Plane also ein, dass du „Lehrgeld“ bezahlen könntest, und sei nicht frustriert, wenn ein Ast bricht. Mit Übung wirst du sicherer.

Tipp: Du kannst vor dem eigentlichen Supercropping an einer weniger wichtigen Pflanze oder an einem abgeknipsten Zweig ein bisschen üben, um ein Gefühl fürs Quetschen und Biegen zu bekommen. So reduzierst du das Risiko von Fehlern am lebenden Objekt.

Der richtige Zeitpunkt: Wann sollte man Supercroppen?

Timing ist beim Supercropping essenziell (im wahrsten Sinne des Wortes). Grundsätzlich wird Supercropping während der vegetativen Phase der Pflanze durchgeführt – also bevor die Cannabis-Pflanze in die Blüte geht. In der Wachstumsphase ist die Pflanze noch flexibel, wächst kräftig und kann Verletzungen am besten wegstecken. Aber auch hier gilt es, weder zu früh noch zu spät zu kommen:

Empfehlung für Anfänger: Warte mit dem Supercropping, bis deine Pflanze schon etwas größer und kräftiger ist. Etwa ab der 3. bis 4. Wachstumswoche (mindestens 30 cm Höhe) hat sie genug Substanz, um den Stress zu verkraften. Ein guter Richtwert ist, die Technik etwa 1 Woche bevor du auf 12/12 Stunden Beleuchtung umstellst (also kurz vor Blüteeinleitung) einzusetzen. So gibst du ihr ein paar Tage, um sich zu erholen, bevor der Fokus in der Blüte auf die Bud-Entwicklung übergeht.

Zweiter Durchgang in der Frühblüte: Einige erfahrene Grower supercroppen ihre Pflanzen ein zweites Mal, ungefähr 1–2 Wochen nach Einleitung der Blütephase. Hintergrund: Zu Beginn der Blüte machen viele Sorten einen „Stretch“ – einen letzten Wachstumsschub, bei dem sie in die Höhe schießen. Durch Supercropping in dieser Phase kannst du auch diesen Stretch eindämmen und das Blätterdach weiter eben halten. Allerdings sollte man hier sehr behutsam vorgehen, denn die Pflanze steckt dann schon viel Energie in die beginnende Blütenbildung. Nach etwa zwei Wochen Blüte wird der Nutzen von Supercropping fragwürdig – die Zweige werden holziger und die Pflanze konzentriert sich ganz aufs Blühen, da möchte man sie nicht mehr mit großen Verletzungen stören. Spätestens ab der dritten Blütewoche heißt es dann: Hände weg von solchen High-Stress-Manipulationen.

Wichtig: Supercropping niemals bei Pflanzen anwenden, die gerade andere Stressfaktoren haben! Wenn deine Lady unter Schädlingsbefall leidet, Symptome von Über- oder Unterdüngung zeigt oder anderweitig schwächelt, lass sie sich erst erholen. Eine bereits gestresste Pflanze mit noch mehr Stress zu konfrontieren, kann katastrophal enden. Warte lieber ein paar Tage länger, bis die Pflanze wieder topfit ist, bevor du sie biegst und quetschst.

Supercropping bei Autoflowering-Pflanzen – geht das?

Autoflowering-Cannabis (selbstblühende Sorten) stellt beim Thema Supercropping einen Sonderfall dar. Autoflowers haben einen genetisch vorgegebenen Lebenszyklus und wechseln nach wenigen Wochen automatisch in die Blüte, unabhängig von der Beleuchtung. Das bedeutet: Die Vegetationsphase (Wachstumsphase) ist bei Autos relativ kurz. Genau da liegt das Problem für High-Stress-Trainingstechniken wie Supercropping: Der Pflanze bleibt kaum Zeit, um sich von dem Stress zu erholen, bevor sie schon in die Blüte übergeht. Viele Grower raten deshalb davon ab, Autoflower-Sorten zu supercroppen, vor allem wenn man noch wenig Erfahrung hat.

Heißt das, es ist unmöglich? Nicht unbedingt. Einige erfahrene Anbauer wenden Supercropping auch bei kräftigen Autoflowering-Pflanzen an, aber es erfordert Feingefühl und Timing. Wenn du deine Auto sehr früh in der Wachstumsphase erwischst und sie äußerst vital ist, kann es klappen – aber das Risiko von Wachstumsverzögerungen und Ertragsminderung ist hoch. Im Allgemeinen bevorzugen es die meisten Grower, Supercropping bei photoperiodischen Sorten (regulären oder feminisierten Pflanzen) einzusetzen, wo man den Wachstumszyklus steuern und der Pflanze bewusst Erholungszeit geben kann. Kurz gesagt: Für Anfänger und normale Homegrows sind Autos besser mit sanfteren Methoden (wie LST) zu trainieren. Supercropping hebt man sich lieber für reguläre Sorten auf, die genug Zeit zum Auskurieren haben.

Wie oft kann man Supercropping machen?

In den meisten Fällen reicht ein gut geplanter Supercropping-Durchgang pro Pflanze aus, um einen deutlich buschigeren Wuchs zu erzielen. Du kannst während der Vegetationsphase mehrere Äste auf einmal behandeln – zum Beispiel alle Spitzen, die deutlich über das restliche Blätterdach hinauswachsen. Solange die Pflanze gesund ist, verkraftet sie es in der Regel, wenn du mehrere Triebe am selben Tag supercroppst. Achte nur darauf, nicht jeden Ast deiner Pflanze umzubiegen, damit sie noch genug intakte Bereiche behält, um normal weiterzuwachsen.

Ein zweiter Supercropping-Durchgang (wie oben erwähnt) kann in der frühen Blütephase erfolgen, um das Stretch-Wachstum zu kontrollieren. Darüber hinaus sollte man der Pflanze dann Ruhe gönnen. Mehr als zwei Runden Supercropping pro Grow-Zyklus sind selten nötig und würden die Pflanze auch unnötig strapazieren. Es gilt wie so oft: Weniger ist mehr. Lieber gezielt ein paar dominante Triebe abknicken, als wild an allen Zweigen herumzudrücken.

Was brauchst Du für das Supercropping? (Vorbereitung & Material)

Einer der Vorteile beim Supercroppen: Du benötigst kaum spezielles Werkzeug. Im Grunde kannst du mit bloßen Händen loslegen. Dennoch gibt es ein paar Hilfsmittel und Vorbereitungen, die dir das Leben erleichtern und für ein sauberes Ergebnis sorgen:

  • Saubere Hände oder Handschuhe: Du arbeitest direkt an den Pflanzen und quetschst Stängel – was zwangsläufig Pflanzensaft austreten lassen kann. Wasch dir daher vorher gründlich die Hände oder nutze Einweghandschuhe (z.B. Latexhandschuhe). Das verhindert, dass Schmutz oder Keime in eventuelle Risse gelangen, und schützt nebenbei auch deine Hände vor Harz.
  • Deine Finger als Werkzeug: Tatsächlich sind deine Daumen und Zeigefinger die wichtigsten „Tools“ beim Supercropping. Mit ihnen spürst du das Gewebe der Pflanze und kannst dosierten Druck ausüben. Einige Grower verwenden auch eine kleine Zange, die mit Tape umwickelt ist, um sehr dicke Äste zu quetschen – für den Anfang genügt aber reine Handarbeit.
  • Pflanzenbinder oder weiche Schnur: Nachdem ein Zweig gebogen wurde, möchte er sich oft wieder aufrichten. Um ihn in der neuen Position zu halten, sind Pflanzentraining-Binder, Kabelbinder aus Stoff oder einfach weiche Schnüre hilfreich. Damit fixierst du den Ast z.B. am Topfrand oder an tieferen Teilen der Pflanze, sodass er im 90°-Winkel bleibt.
  • Klebeband (Duct Tape oder Pflanzen-Tape): Falls doch mal ein Ast einreißt oder bricht, kannst du ihn mit Tape sofort schienen und retten. Ein strapazierfähiges, vorzugsweise grünes Klebeband (Panzerband oder spezielles Gartentape) sollte daher griffbereit sein. Im Idealfall atmungsaktives Gewebeband, damit sich darunter kein Schwitzwasser staut.
  • Unterstützung: Stäbe oder Netz (optional): Bei sehr großen Pflanzen kann es hilfreich sein, ein Scrog-Netz (Screen of Green) oder Bambusstäbe parat zu haben. Du kannst supergecropte Zweige beispielsweise durch ein aufgespanntes Netz flechten oder sie an Stäben anbinden, um ihnen Halt zu geben und die Form zu trainieren. Dies ist optional, aber besonders in komplexen Grows ein nützliches Extra.
  • Gesunde Pflanzenbedingungen: Stelle sicher, dass deine Grow-Umgebung optimal ist, bevor du loslegst. Temperaturen um 20–26 °C, eine moderate Luftfeuchtigkeit (~40–60%) und gute Versorgung mit Wasser & Nährstoffen helfen der Pflanze, den Eingriff gut zu verkraften. Eine gestresste Pflanze in Hitze oder Trockenheit zu supercroppen, wäre kontraproduktiv.

Hast du all das vorbereitet? Dann kann es jetzt losgehen mit der eigentlichen Anleitung zum Supercropping. Sorge dafür, dass du ungestört bist und genug Zeit mitbringst – Hektik ist fehl am Platz. Eine ruhige Hand und etwas Geduld sind deine besten Freunde bei dieser Technik.

Cannabis-Supercropping

Supercropping Anleitung: Schritt für Schritt

Nun kommen wir zur Praxis: Wie führt man Supercropping konkret an einer Cannabispflanze durch? Befolge einfach diese Schritt-für-Schritt Anleitung. Denk daran, behutsam vorzugehen und im Zweifel lieber weniger Gewalt anzuwenden – du kannst im Notfall immer noch nachkorrigieren, aber einen komplett abgebrochenen Ast kann man nicht rückgängig machen (nur reparieren). Los geht’s:

  1. Zweig auswählen: Schau dir zunächst deine Pflanze genau an und entscheide, welche Triebe du supercroppen möchtest. Ideal sind gesunde, kräftige Hauptäste, die schon ausgewachsen aber noch nicht verholzt sind. Häufig bieten sich die obersten Seitentriebe an, besonders diejenigen, die über das restliche Kronendach hinausschießen. Diese kannst du durch Supercropping „runterholen“, um ein ebenmäßigeres Blätterdach zu erzielen. Wichtig: Fang lieber mit einem Seitentrieb an statt gleich mit dem Hauptstamm, vor allem wenn es dein erster Versuch ist. So bekommst du ein Gefühl, ohne gleich das Herzstück der Pflanze zu riskieren.
  2. Stelle zum Abknicken finden: Hast du einen passenden Ast gewählt, bestimmst du die genaue Stelle, an der du ihn knicken willst. Diese liegt idealerweise im unteren bis mittleren Bereich des Zweigs, nicht ganz an der Spitze. Wenn der Zweig sehr lang ist, kannst du auch an mehreren Punkten nacheinander knicken (im Abstand von ein paar Zentimetern), um den gesamten Ast nach unten zu bringen. Geh dabei aber nicht höher als etwa 2–3 Nodien unter der obersten Spitze, damit oben noch etwas intakte Struktur bleibt. Achte darauf, dass an der Knickstelle genug Platz ist – nicht direkt an einer Verzweigung knicken, sondern da, wo der Zweig ein Stück „frei“ ist. So vermeidest du, dass du einen Seitentrieb oder Blütenansatz mit abquetschst.
  3. Quetschen und Biegen: Jetzt kommt der eigentliche Kern des Supercropping. Nimm den ausgewählten Ast an der markierten Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger. Übe langsam Druck aus, indem du den Stängel gegen deinen Daumen drückst. Du solltest ein leichtes Knacken oder Knirschen spüren – das sind die inneren Fasern, die nachgeben. Vorsicht: Nicht ruckartig drücken, sondern mit Gefühl! Während du drückst, kannst du den Zweig zwischen den Fingern ein paar Sekunden hin- und herrollen und leicht biegen. Bei jüngeren Pflanzen reichen oft 5–10 Sekunden, bis der Stängel weich wird; bei älteren, holzigeren Exemplaren kann es auch mal eine halbe Minute dauern. Ziel ist, dass der Ast an dieser Stelle innerlich „gebrochen“ und flexibel wird, aber die Außenseite unversehrt bleibt. Sobald der Zweig sich spürbar biegsam anfühlt, neige ihn vorsichtig in die gewünschte Richtung – idealerweise nach außen oder zur Seite, weg vom Hauptstamm. Du kannst ihn ruhig in etwa einen 90°-Winkel herunterbiegen. Wenn alles richtig lief, bleibt die äußere Schicht ganz und der Ast liegt nun eher horizontal als vertikal.
  4. Ast fixieren: Ein frisch geknickter Zweig wird oft innerhalb von Stunden versuchen, sich wieder aufzurichten (Pflanzen wachsen nun mal zum Licht). Um das zu verhindern, musst du ihn fixieren. Nimm deine vorbereiteten Pflanzenbinder oder Schnüre und binde den gebogenen Ast sanft nach unten. Du kannst ihn z.B. an einem tiefer gelegenen Ast festbinden oder am Rand des Pflanzentopfs fixieren. Wichtig ist, dass die Spitze des gebogenen Astes jetzt ungefähr waagerecht oder sogar etwas nach unten zeigt, damit die Pflanze sie nicht gleich wieder als „oben“ identifiziert. Hast du mehrere Knickstellen auf einem Ast gemacht, befestige idealerweise an jeder ein Bändchen, um den gesamten Zweig in Form zu halten. Falls vorhanden, kannst du auch ein Pflanzennetz (SCROG-Netz) nutzen: Fädele den Ast vorsichtig unter das Netz, sodass er in der waagerechten Position bleibt. Denk daran, die Fixierung nicht zu fest zu ziehen, um den Ast nicht zu strangulieren – es soll nur ein sanfter Halt sein.
  5. Beobachten und erholen lassen: Geschafft! Deine Arbeit ist getan, jetzt übernimmt die Pflanze. In den nächsten Tagen heißt es beobachten. Kontrolliere die Knickstellen regelmäßig. Es ist normal, dass der betroffene Ast zunächst etwas schlapp wirkt und nach unten hängt. Keine Panik: Nach einigen Tagen wird die Pflanze an dieser Stelle verstärkte Stützgewebe bilden. Du wirst sehen, dass sich ein verdickter „Knoten“ am Knickpunkt entwickelt – ein Zeichen dafür, dass die Heilung in vollem Gange ist. Etwa 4 bis 7 Tage sollte die Pflanze ungestört regenerieren. Gieße und dünge wie gewohnt, aber vermeide weiteren Stress. Nach ungefähr einer Woche ist der Zweig verheilt und oft härter als zuvor. Das Klebeband von etwaigen Reparaturen kannst du dann vorsichtig entfernen. Die Pflanze hat nun ein neues Wuchsprofil: breiter, buschiger und bereit, mit voller Kraft weiterzuwachsen.

Während der Erholungsphase werden die gebogenen Zweige oft wieder versuchen, ihre Spitzen dem Licht entgegen zu strecken. Kleinere Aufwärtsbewegungen sind okay, doch wenn ein Ast sich deutlich aufzurichten versucht, überprüfe deine Fixierung – eventuell musst du ihn noch etwas fester oder länger angebunden lassen. Sobald die knubbeligen „Narben“ an den Knickstellen ausgehärtet sind, bleibt der Ast meist in seiner neuen Position.

Erste Hilfe: Was tun, wenn ein Ast bricht?

Trotz aller Vorsicht kann es passieren: *Knack!* – ein Ast ist durchgebrochen oder ein Riss tut sich auf. Gerade bei den ersten Supercropping-Versuchen kommt das vor, also keine Panik. Ein gebrochener Zweig ist nicht zwingend verloren, oft kann man ihn retten, wenn man schnell reagiert:

Klebeband-Methode: Lass den Ast nicht hängen, sondern richte ihn sofort wieder in seine ursprüngliche Position aus. Nimm dann ein Stück Tape (idealerweise stabiles Gewebeklebeband) und wickele es stramm um die Bruchstelle. Du bastelst quasi einen Gipsverband für den Pflanzenarm. Achte darauf, dass die Rinde an der Bruchstelle wieder aufeinanderliegt, damit die Leitungsbahnen Kontakt haben. Das Tape sollte fest sitzen, aber die Stelle nicht völlig abschnüren. Falls der Ast sehr schwer oder lang ist, gib ihm zusätzlich eine Stütze: zum Beispiel einen anliegenden Bambusstock, an den du ihn anbindest, oder fixiere den Ast höher am Hauptstamm, sodass er nicht umklappt.

In den meisten Fällen erholt sich der Zweig innerhalb einer Woche. Die Pflanze behandelt den Bruch wie eine Verletzung und wird den Bereich verstärken. Nach 5–7 Tagen kannst du vorsichtig testen, ob der Ast von alleine hält. Wenn ja, entferne behutsam das Klebeband (vorsichtig abwickeln, um die neue Rinde nicht abzuziehen!). Du wirst wahrscheinlich auch hier einen dicken Knoten vorfinden – das „Narbengewebe“ hat dem Ast Stabilität zurückgegeben. Mit etwas Glück trägt dieser reparierte Zweig am Ende dennoch ordentliche Blüten.

Wichtig: Wenn ein Ast komplett abgerissen ist (nur noch ein Fetzen Rinde verbindet ihn mit der Pflanze), sind die Chancen schlecht. Versuchen kann man es trotzdem – wieder dranhalten, tapen und hoffen. Oft aber wird ein vollkommen abgetrennter Zweig absterven. Schneide ihn dann sauber ab, damit die Pflanze die Wunde schließen kann. Vorbeugen ist natürlich das Beste: Lerne aus dem Bruch, sei beim nächsten Mal etwas sanfter oder wähle eine etwas niedrigere Knickstelle.

Tipps für erfolgreiches Supercropping

Zum Abschluss hier noch ein paar praxisnahe Tipps und Tricks, damit dein Supercropping-Erlebnis ein voller Erfolg wird:

  • Timing feinjustieren: Versuch deine Supercropping-Aktion auf einen Zeitpunkt zu legen, an dem die Pflanze gut hydriert ist. Ein paar Stunden nach dem Gießen sind die Zweige schön prall und flexibel. Ein sehr trockener, schlaffer Pflanzentrieb bricht eher, weil ihm die Elastizität fehlt.
  • Die richtige Stelle fühlen: Du merkst beim Drücken relativ schnell, wann der innere Widerstand nachlässt. Achte auf dieses Gefühl. Sobald der Stängel an einer Stelle „weich“ wird, hör auf, weiterzuquetschen – dann ist nämlich das Ziel erreicht. Jeder Ast ist etwas anders in Dicke und Festigkeit, aber mit der Zeit entwickelst du ein Gespür dafür, wie viel Druck ausreichend ist.
  • Langsamkeit und Ruhe: Supercropping ist nichts, was man mal eben hastig zwischen Tür und Angel erledigt. Nimm dir Zeit. Einige Grower sprechen sogar mit ihren Pflanzen dabei – ob das nun esoterisch ist oder einfach der Beruhigung dient, sei dahingestellt. Fakt ist: je ruhiger du selbst bist, desto sicherer deine Hände.
  • Hauptstamm zuletzt: Wenn du planst, auch den Main-Stem (Hauptstamm) zu supercroppen, bearbeite zunächst alle seitlichen Äste und nimm den Haupttrieb als krönenden Abschluss. So ist die Pflanze schon etwas „vorgeformt“. Außerdem kannst du am Verhalten der Seitentriebe abschätzen, wie viel Druck der Hauptstamm verträgt. Der Hauptstamm ist oft dicker und etwas härter – hier wirklich nur rangehen, wenn du dir sicher bist.
  • Kombination mit anderen Techniken: Supercropping lässt sich hervorragend mit anderen Trainingstechniken kombinieren, um das Optimum herauszuholen. Viele Grower toppen ihre Pflanzen zunächst (um mehrere Haupttriebe zu erzeugen) und supercroppen diese dann später, um sie in die Breite zu trainieren. Auch Main-Lining (eine Form des Toppings mit symmetrischem Aufbau) und Low-Stress-Methoden wie Runterbinden der Zweige oder ein ScrOG-Netz können Hand in Hand mit Supercropping gehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – wichtig ist nur, der Pflanze zwischen den Eingriffen genug Erholungszeit zu geben. Eine kombinierte Strategie kann zu wirklich beeindruckenden, buschigen Pflanzen führen, die aber vielleicht ein bisschen aussehen, als kämen sie aus dem Dschungel.
  • Beobachten und lernen: Schau deiner Pflanze in den Tagen nach dem Supercropping gut zu. Du wirst erstaunt sein, wie sie reagiert. Notiere dir, was gut geklappt hat und wo Probleme waren. Jeder Strain reagiert etwas anders: Dickstielige Indicas zum Beispiel brauchen mitunter mehr Druck, während dünnere Sativas leichter nachgeben, aber eventuell ein paar Tage länger zur Erholung brauchen. Über die Zeit wirst du Experte für deine spezifischen Sorten.

Und vielleicht der wichtigste Tipp: Hab keine Angst, es auszuprobieren! Supercropping klingt brachial, aber Cannabispflanzen sind zähe Gewächse. Mit der richtigen Herangehensweise kann dich das Ergebnis wirklich umhauen – im positiven Sinne. Die meisten erfahrenen Grower möchten diese Technik nicht mehr missen. Also lass dich nicht einschüchtern, sondern probiere es, sobald du dich bereit fühlst. Übung macht den Meister, auch beim Cannabis-Training.

Häufige Fragen zum Supercropping (FAQ)

Ist Supercropping für Anfänger geeignet?

Grundsätzlich ja – wenn du dich sorgfältig informierst und vorsichtig vorgehst. Zwar gilt Supercropping als fortgeschrittene Methode, doch auch Einsteiger können sie mit etwas Übung anwenden. Wichtig ist, klein anzufangen: Supercroppe anfangs nur einen oder zwei Zweige, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Wähle am besten stabile, nicht zu dünne Äste und mach es Schritt für Schritt nach Anleitung. Wenn du unsicher bist, übe zuerst an einem „Probezweig“ (z.B. einem unteren Ast, den du notfalls entbehren kannst). Viele Neulinge haben anfangs Bammel, der Pflanze wehzutun – das ist normal. Aber die meisten Cannabis-Pflanzen stecken einen gut durchgeführten Supercrop-Eingriff ohne Weiteres weg. Solange du vorsichtig bist und deine Pflanze gesund ist, kannst du dich auch als Anfänger ans Supercropping wagen. Es schadet nicht, für alle Fälle Tape parat zu haben, um eventuelle Brüche gleich zu versorgen.

Wie lange braucht die Pflanze, um sich vom Supercropping zu erholen?

Die ersten Stunden nach dem Knicken wird der bearbeitete Zweig schlaff herunterhängen – das ist normal. Meist schon nach 24 Stunden richten sich die Spitzen der Zweige wieder Richtung Licht aus (auch wenn der Ast gebogen bleibt). Die vollständige Heilung der Knickstelle dauert etwa eine Woche. In dieser Zeit entsteht das „Kallus“-Gewebe, also dieser verdickte Knoten, der den Bruch stabilisiert. Spätestens nach 7 Tagen ist der Ast in der Regel wieder voll belastbar und deutlich kräftiger als vor dem Eingriff. Kleinere oberflächliche Verletzungen an der Rinde schließen sich oft sogar noch schneller. Wichtig ist, der Pflanze diese Erholungszeit zu gönnen: Kein weiteres Training an denselben Stellen, kein unnötiger Stress. Gib der Pflanze normal Wasser und Nährstoffe, und vermeide Überdüngung, damit sie sich voll auf die Reparatur konzentrieren kann. Du wirst sehen: Nach einigen Tagen explodiert das Wachstum meist richtig, weil die Pflanze nun von den Effekten (mehr Licht an allen Buds, gebrochene apikale Dominanz etc.) profitiert.

Erhöht Supercropping den THC-Gehalt der Blüten?

Ein interessanter Nebeneffekt von Supercropping ist tatsächlich die mögliche Erhöhung der Harzproduktion. Durch den Stress aktiviert die Pflanze Abwehrmechanismen und produziert unter anderem mehr Trichome und damit Cannabinoide wie THC. Das heißt, die Blüten der supergecroppten Pflanze könnten etwas potenter ausfallen bzw. mehr klebriges Harz aufweisen. Viele Grower berichten von einer verbesserten Aroma- und Harzentwicklung. Allerdings hängt die Gesamtpotenz einer Pflanze von vielen Faktoren ab (Genetik, Nährstoffe, Licht etc.). Supercropping gibt hier einen Impuls, garantiert aber nicht automatisch einen viel höheren THC-Gehalt. Du kannst jedoch davon ausgehen, dass du im Vergleich zu einer unbehandelten Pflanze tendenziell mehr „frostige“ Buds erhältst – vorausgesetzt, alles andere läuft rund und du triffst den richtigen Zeitpunkt für den Stress (spätes Wachstum oder sehr frühe Blüte).

Lässt sich Supercropping im Outdoor-Grow anwenden?

Ja, absolut. Supercropping ist nicht auf den Indoor-Cannabis-Anbau begrenzt – man kann es genauso gut bei Outdoor-Cannabis im Garten oder auf dem Balkon anwenden. Die Vorteile draußen sind ähnlich: Die Pflanze wächst buschiger, was in der freien Natur sogar hilfreich sein kann, um die Höhe zu kontrollieren und diskreter zu bleiben (eine breit gewachsene Pflanze überschreitet die Gartenmauer weniger schnell als eine hoch aufgeschossene). Außerdem profitieren Outdoor-Pflanzen von besserer Lichtverteilung durchs Supercroppen, da die Sonne auch in untere Zweige scheint. Wichtig beim Outdoor-Supercropping ist, den richtigen Zeitpunkt abzupassen: Draußen wechseln die Pflanzen mit der Jahreszeit in die Blüte, meist so um Juli/August herum (auf der Nordhalbkugel). Du solltest also im Frühsommer, wenn die Pflanzen kräftig im Wachstum stehen, die Technik anwenden. Ein weiterer Punkt: Draußen sind die Stämme älterer Pflanzen oft sehr robust oder schon leicht verholzt, was das Knicken erschweren kann. Hier lieber früher ansetzen, bevor die Äste zu dick werden. Ansonsten unterscheidet sich die Anwendung nicht vom Indoor-Guide. Denk dran, auch Outdoor-Pflanzen brauchen nach dem Supercroppen ein paar Tage Stresspause – wenn extreme Hitze oder Unwetter angesagt sind, warte lieber, um der Pflanze nicht zu viel auf einmal zuzumuten.

Welche Trainingstechniken kann man mit Supercropping kombinieren?

Supercropping ist kein Einzelgänger in der Grow-Welt – tatsächlich entfaltet es sein volles Potential oft in Kombination mit anderen Methoden. Sehr gängig ist die Verbindung von Topping und Supercropping: Erst kappst du die Hauptspitze (dadurch entstehen mehrere Hauptriebe), und sobald diese nachgewachsen sind, werden sie durch Supercropping in die Waagerechte gedrückt, um ein ebenes „Meer von Grün“ zu bilden. Auch Fimming (eine Variante des Toppings) kann davor stattfinden. Low-Stress-Training (LST) passt ebenfalls gut dazu: Du kannst nach dem Quetschen die Äste zusätzlich mit LST-Techniken ausrichten, um sie genau dort zu halten, wo du sie haben willst. Die ScrOG-Methode (Screen of Green) ist fast wie gemacht für supergecropte Pflanzen – hier werden die gebogenen Triebe nämlich direkt unter ein Netz gesteckt, was die Lichtausnutzung weiter optimiert. Main-Lining, bei dem eine Art „Verteilermanifold“ erstellt wird, kann mit Supercropping kombiniert werden, indem man die daraus resultierenden Hauptzweige wiederum knickt und in Form bringt. Kurzum: Du kannst kreativ werden. Supercropping verträgt sich mit fast allem, solange du darauf achtest, deine Pflanze nicht zu überfordern. Gib ihr zwischen den verschiedenen Maßnahmen genug Zeit, sich zu regenerieren, und plane im Zweifel eine längere Wachstumsphase ein, wenn du mehrere Trainingsmethoden verbindest. Das Endergebnis – eine perfekt ausgeleuchtete, buschige Pflanze mit vielen dicken Buds – entschädigt für den Mehraufwand!

Fazit

Supercropping bei Cannabis mag im ersten Moment drastisch wirken, doch es handelt sich um eine effektive Methode, um das Wachstum deiner Pflanze anzuleiten und die Blütenproduktion anzukurbeln. Indem du die Zweige vorsichtig quetschst und biegst, setzt du genau den richtigen Impuls: Die Pflanze wächst danach stärker und stabiler, mit mehr Seitentrieben und potentziell höheren Erträgen. Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst und behutsam vorgehst – habe Geduld mit dir und deiner grünen Dame. Mit der hier gegebenen Schritt-für-Schritt-Anleitung und etwas Fingerspitzengefühl kannst du diese High-Stress-Trainingstechnik erfolgreich meistern. Deine Cannabis-Pflanze wird es dir mit einem dichten, gleichmäßigen Blätterdach und kräftigen Blüten danken. Trau dich ruhig an das Supercropping heran, denn die Belohnung sind robustere Pflanzen und eine reichhaltige Ernte. In diesem Sinne: Viel Erfolg und happy growing!

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert