Cannabis Sorten

Cannabis-Sorten: Unterschiede Sativa, Indica & Hybrid und ihre Wirkung

Die Cannabis Wirkung variiert stark von Sorte zu Sorte. Manche Sativas liefern ein anregendes, zerebrales High. Indica-Sorten hingegen sorgen für körperliche Entspannung und ein „stoned“-Gefühl. Diese Unterschiede liegen in den drei Haupttypen von Cannabis begründet: Indica, Sativa und Hybrid. Diese Sortenfamilien unterscheiden sich in typischen Merkmalen wie Wuchsform, Blütezeit, Anbau-Eignung, Aroma und erzielter Wirkung. Dieses Wissen hilft, die passende Sativa-, Indica- oder Hybrid-Sorte für jeden Zweck auszuwählen. Ob energiegeladener Tag oder entspannter Abend – wer die Unterschiede kennt, erzielt den gewünschten Effekt.

Indica vs. Sativa – Unterschiede im Überblick

Wenn vom Unterschied Sativa Indica die Rede ist, geht es meist zuerst um die Wirkung. Sativa-Sorten gelten als stimulierend und fördern Kreativität sowie die Stimmung. Indica-Sorten hingegen sorgen für Entspannung, Stressabbau und eine bessere Schlafqualität. Daher gilt: Sativa eher für den Tag, Indica für die Nacht. (Natürlich ist dies nur ein grober Richtwert, da die Wirkung individuell variieren kann.)

Auch in Wuchs und Aussehen gibt es deutliche Unterschiede. Indica-Pflanzen bleiben relativ klein und buschig, mit breiten, dunkelgrünen Blättern. Sativas hingegen wachsen hoch – bis über 3 m – und bilden schmale, hellgrüne Blätter sowie lockerere Blüten. Indicas blühen schneller (oft in 6–9 Wochen), während Sativas 10–14 Wochen zur Reife brauchen. Für den Indoor-Anbau sind Indicas gut geeignet, während große Sativas oft besser im Freien gedeihen. Diese Unterschiede hängen mit der Herkunft zusammen: Indicas stammen aus kühleren Gebirgsregionen, Sativas aus tropischen Klimazonen.

Auch im Geruch zeigen sich Unterschiede. Indica-Blüten verströmen häufig ein erdiges, süßliches oder skunkartiges Cannabis Aroma, während Sativas eher fruchtige, zitronige oder würzige Noten aufweisen. Sativa-Strains haben tendenziell einen höheren THC-Gehalt und weniger CBD, während Indicas oft ein etwas ausgewogeneres Cannabinoid-Verhältnis bieten. Durch moderne Züchtungen (Hybride) sind diese Grenzen jedoch fließend geworden. Letztlich bestimmen die genauen Inhaltsstoffe – Cannabinoide wie THC und CBD sowie die Terpene – das Wirkungsspektrum stärker als die Kategorie Indica oder Sativa.

MerkmalIndicaSativaHybrid
WuchsgrößeNiedrig und buschig (oft 1–2 m)Hoch und schlank (bis 3 m+)Mittel, je nach Sorte variabel
BlätterBreit und dunkelgrünSchmal und hellgrünZwischenformen, Mischung beider
BlütezeitKurz (ca. 6–9 Wochen)Länger (10–14 Wochen)Mittel (ca. 7–10 Wochen)
AnbauGut für Indoor geeignetBesser Outdoor (viel Platz nötig)Anpassungsfähig, sortenabhängig
WirkungEntspannend, sedierend, „stoned“Belebend, euphorisierend, „high“Ausgewogen oder je nach Dominanz
AromaErdig, süßlich, skunkigZitronig, fruchtig, würzigVariiert nach Abstammung

Ursprung und Entwicklung der Cannabissorten

Die wissenschaftliche Unterscheidung von Cannabis-Sorten geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1753 klassifizierte der schwedische Botaniker Carl von Linné die Art Cannabis sativa L. Einige Jahrzehnte später beschrieb der Franzose Jean-Baptiste Lamarck in Indien eine weitere Variante mit anderen Eigenschaften, die er Cannabis indica nannte. 1924 folgte der Russe Dmitri Janischewsky mit der Beschreibung von Cannabis ruderalis, einer Wildform aus Zentralasien.

Über die genaue Einordnung wird bis heute diskutiert – manche sehen alle Formen als Unterarten von Cannabis sativa L., andere als eigene Arten. In der Praxis hat sich jedoch die Dreiteilung in Sativa, Indica und Ruderalis etabliert. Ab den 1960er- und 1970er-Jahren begannen Züchter weltweit, Sativas und Indicas gezielt zu kreuzen. So entstanden Hybridsorten wie Skunk #1, die erstmals amerikanische, europäische und asiatische Genetik vereinten. Diese Entwicklungen legten den Grundstein für die enorme Sortenvielfalt, die wir heute kennen. Parallel dazu stieg der durchschnittliche THC-Gehalt im Cannabis durch selektive Zucht stark an: Enthielten Wildpflanzen oft weniger als 5% THC, erreichen moderne Sorten nicht selten 20% oder mehr.

Indica-Sorten: Eigenschaften und Wirkung

Abends auf der Couch, sanfte Musik im Hintergrund – Indica-Strains sind ideal für solche Momente. Ihr Effekt fährt den Körper herunter und hilft dem Geist, loszulassen.

Wirkung und Anwendung

Indica-Sorten erzeugen ein überwiegend körperliches High, das für tiefe Entspannung sorgt. Viele Konsumenten verspüren eine wohltuende Schwere in den Gliedern und werden schläfrig. In höheren Dosen kann ein sogenannter „Couch-Lock“ eintreten – ein Zustand, in dem man wie an das Sofa gefesselt ist. Indicas wirken oft auch angstlösend und muskelentspannend. Sie eignen sich daher ideal zum Stressabbau am Abend oder als Einschlafhilfe. Auch der Appetit kann deutlich angeregt werden (Stichwort „Munchies“). Im medizinischen Bereich werden Indica-Strains häufig zur Linderung von chronischen Schmerzen, Muskelkrämpfen und Schlafstörungen eingesetzt.

Aussehen und Anbau

Indica-Pflanzen bleiben kompakt (selten über 2 m Höhe) und wachsen buschig mit starker Verzweigung. Ihre Blätter sind breit, dick und dunkelgrün. Diese robuste Hanfart stammt aus Gebirgsregionen (z. B. dem Hindukusch) und hat sich an kürzere Sommer angepasst. Die Blütezeit ist entsprechend kurz (oft nur 6–9 Wochen) und die Pflanzen vertragen auch kühlere Temperaturen. Dank ihres geringeren Wuchses eignen sich Indicas hervorragend für den Indoor-Anbau und erfordern weniger Platz als Sativas. Zudem liefern sie hohe Erträge an dichten, harzreichen Buds. Aufgrund ihrer üppigen Harzproduktion sind Indicas auch die bevorzugten Sorten für die traditionelle Haschisch-Herstellung.

Beliebte Indica-Sorten

  • Northern Lights: Legendäre Indica-Sorte aus afghanischer Genetik, entwickelt in den 1980er-Jahren. Bekannt für intensive Ganzkörper-Entspannung und langanhaltendes Couch-Lock. Northern Lights ist zudem pflegeleicht im Anbau und für ihr süß-würziges, erdiges Aroma sowie hohe Potenz weltweit beliebt.
  • Blueberry: Preisgekrönte Indica aus den 1970ern mit unverkennbarem Heidelbeer-Aroma. Ihre dichten Blüten können bläuliche Farbtöne annehmen – daher der Name. Das High ist euphorisch und beruhigend zugleich – ideal zum Stressabbau – und die Pflanze liefert zuverlässig hohe Erträge.
  • Purple Kush: Reiner Indica-Klassiker (Hindu Kush x Purple Afghani) mit leuchtend violetten Blüten und erdig-süßem Geschmack. Sehr potente, langanhaltende Wirkung, die tief entspannend wirkt und hervorragend als Schlafhilfe dient.
  • Afghan Kush: Ursprüngliche Indica-Landrasse aus dem Hindukusch-Gebirge. Bekannt für außergewöhnlich harzige Blüten und ein zutiefst beruhigendes, sedierendes High – ideal zur Schmerzlinderung und bei Schlafproblemen. Afghan Kush bildet die genetische Basis vieler moderner Indica-Strains.

Sativa-Sorten: Eigenschaften und Wirkung

Ein sonniger Nachmittag, ein kreatives Projekt vor Augen – jetzt kommen Sativa-Strains ins Spiel. Sie liefern Energie, Inspiration und fördern eine aktive Stimmung.

Wirkung und Anwendung

Sativa-Sorten erzeugen ein vorwiegend zerebrales High, das anregend und belebend wirkt. Viele Konsumenten berichten von erhöhter Kreativität, Fokus und einer euphorischen Stimmung. Sativa-Highs werden oft mit einem mentalen „Kick“ verglichen, der Motivation und Ideenfluss ankurbelt. Diese Eigenschaften machen Sativas ideal für den Gebrauch tagsüber – etwa um aktiv zu bleiben, kreativ zu arbeiten oder sich gesellig zu unterhalten. Auch in der Medizin kommen Sativas zum Einsatz, zum Beispiel bei Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen, da sie stimmungsaufhellend wirken.

Zum Einschlafen sind Sativas hingegen weniger geeignet, da sie den Geist aktiv halten. In hohen Dosen oder bei empfindlichen Personen können die intensiven Kopf-Effekte manchmal Unruhe oder Angstgefühle auslösen. Einige Konsumenten schätzen jedoch gerade diese geistige Wachheit und nutzen Sativas, um produktiv zu bleiben oder beim Sport und kreativen Projekten einen Schub zu bekommen.

Aussehen und Anbau

Sativa-Pflanzen werden sehr groß (häufig über 3 m) und wachsen eher in die Höhe als in die Breite. Sie haben lange, schmale Fingerblätter in hellem Grün und sind insgesamt weniger dicht belaubt als Indicas. Ihre lockerere, luftigere Blütenstruktur hilft, Schimmel in den tropischen Herkunftsregionen vorzubeugen. Ursprünglich stammen Sativas aus warmen, tropischen Regionen mit langen Sommern.

Entsprechend fällt die Blütezeit mit 10–14 Wochen deutlich länger aus. Im Freien unter idealen Bedingungen können Sativas enorme Höhen und beachtliche Erträge erreichen. Für Indoor-Grower sind diese Pflanzen eine Herausforderung, da ihr Höhenwachstum begrenzt werden muss. Meist eignen sich Sativa-Strains besser für den Outdoor-Anbau oder große Gewächshäuser, wo sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Beliebte Sativa-Sorten

  • Sour Diesel: Berühmte Sativa aus den 1990ern mit durchdringendem Dieselgeruch. Entstand vermutlich an der US-Ostküste. Das High setzt schnell ein, wirkt energiegeladen und euphorisch und hält lange an – beliebt zur Bekämpfung von Stress und Antriebslosigkeit.
  • Amnesia Haze: Moderner Sativa-Klassiker aus Amsterdam, bekannt für ein extrem starkes, zerebrales High und intensives Zitrus-Aroma. Gewann mehrfach den Cannabis Cup und liefert langanhaltende, teils psychedelische Euphorie – nicht für Anfänger geeignet.
  • Jack Herer: Nach einem Cannabis-Aktivisten benannte Sativa-dominante Sorte (Haze x Northern Lights x Skunk), die ein klares, kreatives High mit leichter körperlicher Entspannung vereint. Ihr Pinien- und Gewürzaroma macht sie weltweit zu einer beliebten Tagessorte.
  • Durban Poison: Reine Sativa-Landrasse aus Südafrika, geschätzt für ihr anregendes, kristallklares High. Sie verströmt ein süß-würziges, an Anis erinnerndes Aroma und eignet sich hervorragend für den Konsum tagsüber.

Hybrid-Sorten: Die Mischung macht’s

Weder nur Couch noch nur Action – Hybridsorten bieten den goldenen Mittelweg. Sie kombinieren die Vorzüge ihrer Eltern in vielfältigen Variationen und für fast jeden Bedarf.

Heutzutage sind die meisten Cannabissorten Hybriden – Kreuzungen aus Indica- und Sativa-Genetik. Die besten Hybrid Sorten kombinieren das Beste aus beiden Welten: etwa den hohen Ertrag und die kurze Blüte einer Indica mit dem kreativen High einer Sativa. Je nach Genetik dominieren in einem Hybrid entweder Indica- oder Sativa-Eigenschaften (man spricht von indica-dominant bzw. sativa-dominant), doch es gibt auch ausgewogene 50/50-Hybride. Viele moderne Strain-Namen geben einen Hinweis auf die Genetik: Sorten mit „Kush“ im Namen sind meist Indica-lastig, „Haze“ deutet auf Sativa-Einflüsse hin, und „Skunk“ steht oft für eine ausgewogene Hybride.

Indica-dominante Hybriden liefern häufig ein körperbetontes, entspannendes High, dabei aber mehr geistige Klarheit als reine Indicas. Sativa-dominante Hybriden wirken belebend und stimmungsaufhellend, jedoch oft etwas ausgeglichener, da auch eine gewisse körperliche Entspannung einsetzt. Züchter erschaffen Hybride, um gewünschte Eigenschaften gezielt zu vereinen – z. B. kürzere Anbauzeit, höherer THC-Gehalt, spezifisches Aroma oder besondere medizinische Wirkungen. So findet sich heute für nahezu jedes Bedürfnis eine passende Hybrid-Sorte.

Ruderalis und Autoflowering

Neben Indica und Sativa existiert mit Cannabis ruderalis noch eine dritte Unterart. Diese Wildform bleibt sehr klein und enthält nur geringe Mengen THC. Sie blüht aber automatisch unabhängig von der Tageslichtlänge. Ruderalis-Genetik wird in modernen Hybriden genutzt, um selbstblühende (autoflowering) Sorten zu erschaffen, die robust und pflegeleicht sind. Für Konsumenten spielt Ruderalis pur allerdings kaum eine Rolle, da reine Ruderalis-Sorten wenig Wirkung zeigen.

Beste Hybrid Sorten

  • OG Kush: Legendärer Hybrid aus Kalifornien, entstanden in den 1990ern. Vereint Indica- und Sativa-Effekte in einem intensiv euphorischen und gleichzeitig entspannenden Rausch. Sehr hoher THC-Gehalt (über 20%) und ein markantes erdig-zitrusartiges Aroma machen ihn zur Grundlage vieler moderner Sorten.
  • White Widow: Ausgewogener 50/50-Hybrid aus den Niederlanden mit weltweitem Ruf. Erzeugt ein kräftiges, euphorisches High, gefolgt von wohltuender Entspannung. Ihre harzbedeckten weißen Blüten stehen sinnbildlich für ihre enorme Potenz. White Widow gewann Mitte der 1990er einen Cannabis Cup und bleibt bis heute eine populäre Wahl.
  • Blue Dream: Sativa-dominanter Hybrid aus Kalifornien (Blueberry x Haze). Bekannt für einen klaren, kreativen Rausch ohne starke Sedierung, gepaart mit süßem Beerenaroma – ideal für den Tagesgebrauch. In den USA zählt Blue Dream seit Jahren zu den meistangebauten Sorten, geschätzt von Anfängern und erfahrenen Nutzern gleichermaßen.
  • Girl Scout Cookies (GSC): Indica-dominanter US-Hybrid (OG Kush x Durban Poison) mit süßlich-erdigem, an Kekse erinnerndem Geschmack. Gilt als moderner Klassiker mit sehr hohem THC-Gehalt, der zunächst euphorisch-kreativ wirkt und anschließend in tiefgehende körperliche Entspannung übergeht.

Aroma und Terpene

Das charakteristische Aroma einer Cannabis-Blüte wird vor allem durch Terpene bestimmt – aromatische Öle, die jede Sorte in unterschiedlicher Zusammensetzung besitzt. Terpene beeinflussen nicht nur den Geruch, sondern tragen über den sogenannten Entourage-Effekt auch zur Wirkung bei. Einige wichtige Cannabis-Terpene und ihre Eigenschaften:

  • Myrcen: Erdiges, moschusartiges Aroma (ähnlich Gewürznelken). Häufig in Indicas; wirkt beruhigend, fördert Entspannung und Schlaf.
  • Limonen: Zitrusartiger Duft nach Zitronen oder Orangen. Typisch für Sativa-dominierte Strains; wirkt stimmungsaufhellend und stressreduzierend.
  • Pinene: Frischer Kiefernnadel-Geruch. Kann die Bronchien erweitern und die Konzentration fördern; oft in Haze- und Sativa-Sorten zu finden.
  • Caryophyllen: Würzig-pfeffriges Aroma (kommt auch in schwarzem Pfeffer vor). Wirkt entzündungshemmend und stressdämpfend; findet sich in vielen modernen Hybriden.
  • Linalool: Blumiger Duft mit Lavendel-Note. Wirkt angstlösend und sedierend; tritt vermehrt in indica-lastigen Strains auf.

Terpene prägen somit das besondere Geschmacksprofil jeder Sorte und modulieren die Wirkung der Cannabinoide. Erfahrene Konsumenten achten daher nicht nur auf THC und CBD, sondern auch auf das Terpenprofil ihrer Lieblingsstrains.

Fazit: Die richtige Sorte wählen

Die Wahl der richtigen Cannabis-Sorte hängt von den gewünschten Effekten und persönlichen Vorlieben ab. Sativa- und Indica-Strains bieten unterschiedliche Erlebnisse: Erstere spenden Energie und heben die Stimmung, während letztere für tiefe Entspannung sorgen. Hybride füllen das breite Spektrum dazwischen aus – von leicht belebend bis zutiefst beruhigend. Auch das Aroma sollte berücksichtigt werden: Es reicht von fruchtig und blumig (typisch Sativa) bis erdig und würzig (Indica).

Am Ende hilft nur Ausprobieren, denn jeder reagiert individuell auf Cannabis. Es lohnt sich, verschiedene Strains zu testen, um die persönliche Favoritin zu finden – jene Sorte, die das gewünschte Profil an Wirkung und Geschmack bietet. Dank der riesigen Vielfalt an Sativa-, Indica- und Hybrid-Sorten gibt es für jeden Bedarf und jede Stimmungslage eine passende Option.

So wird das Cannabis-Erlebnis zu einer individuellen Entdeckungsreise, bei der stets neue Facetten ausprobiert werden können. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Tipps zur Sortenauswahl

  • Überlege, welche Wirkung Du erzielen möchtest (z. B. entspannend oder anregend).
  • Berücksichtige den THC-Gehalt und das CBD-Verhältnis der Sorte.
  • Wähle die Tageszeit für den Konsum: Für tagsüber eignen sich eher Sativas, für abends Indicas.
  • Achte auf bevorzugte Aromen und Geschmacksrichtungen (fruchtig, erdig, blumig etc.).
  • Informiere Dich über bekannte Strains und lese Erfahrungsberichte anderer Nutzer.
  • Bei medizinischer Anwendung: Stimme die Sortenwahl auf die zu behandelnden Symptome ab.

Mit diesem Hintergrundwissen lässt sich die Welt der Cannabis-Sorten gezielt erkunden – vom ersten Samen bis zum vollendeten Genusserlebnis.

Häufige Fragen zu Cannabis-Sorten

Woran erkennt man eine Indica- oder Sativa-Pflanze?

Indica-Pflanzen sind in der Regel kleiner, buschiger und haben breite, dunkelgrüne Blätter. Sativa-Pflanzen wachsen dagegen höher und schlanker mit langen, schmalen, hellgrünen Blättern. Auch die Blütenstruktur unterscheidet sich: Indica-Buds sind dichter und kompakter, während Sativa-Buds eher länglich und luftig ausfallen.

Macht Sativa wirklich wach und Indica müde?

Tendenziell ja – Sativa-Strains gelten als eher anregend („High“), Indica-Strains als eher entspannend und müde machend („Stoned“). Allerdings reagiert jeder Mensch unterschiedlich, und die meisten modernen Sorten sind Hybride. Entscheidend sind das Zusammenspiel von THC, CBD und Terpenen, das die Wirkung einer Sorte ausmacht.

Welche Cannabissorte hat den höchsten THC-Gehalt?

Das variiert, doch einige Hybridsorten wie Girl Scout Cookies, Gorilla Glue #4 oder Bruce Banner sind bekannt für extrem hohe THC-Werte von über 25–30%. Grundsätzlich haben heutige Zuchtsorten deutlich höhere THC-Gehalte als noch vor einigen Jahrzehnten. Beim Konsum solcher potenter Strains ist Vorsicht geboten, insbesondere für Einsteiger.

Was bedeutet der Begriff „Couch-Lock“?

„Couch-Lock“ bezeichnet einen Zustand extremer Entspannung, in dem man sprichwörtlich auf der Couch „festklebt“. Typischerweise tritt dieses Phänomen bei starken Indica-Sorten auf. Konsumenten fühlen sich dann sehr träge und wollen sich kaum bewegen – ideal für einen ruhigen Abend, weniger für Aktivitäten.

Was sind Autoflowering-Sorten?

Autoflowering-Samen enthalten Ruderalis-Genetik. Diese Pflanzen blühen automatisch nach einer bestimmten Zeitspanne, unabhängig vom Lichtzyklus. Autoflower-Sorten bleiben meist klein, wachsen schnell und sind pflegeleicht. Ihr Ertrag und THC-Gehalt ist oft etwas geringer, dafür eignen sie sich gut für Anfänger oder begrenzte Platzverhältnisse.

Was bedeuten Namen wie Kush, Haze oder Skunk?

Solche Begriffe deuten häufig auf die Abstammung hin. Kush-Sorten gehen meist auf Indica-Genetik aus dem Hindukusch-Gebirge zurück und wirken entsprechend beruhigend. Haze-Sorten stammen von Sativa-Landrassen (tropischer Herkunft) ab und entfalten ein belebendes High. Skunk bezeichnet ursprünglich eine legendäre Indica-Sativa-Kreuzung (Skunk #1) – heute steht der Name allgemein für potente Hybriden mit intensivem Geruch.

Was sind CBD-Sorten?

Als CBD-Sorten bezeichnet man Cannabisstrains mit einem besonders hohen Gehalt an Cannabidiol (CBD) und einem vergleichsweise niedrigen THC-Gehalt. Solche Sorten erzeugen kaum ein psychoaktives High, da CBD nicht berauschend wirkt und wenig THC enthalten ist. Stattdessen stehen mögliche medizinische Effekte im Vordergrund – etwa Entzündungshemmung, Schmerzlinderung oder Angstlösung – ohne dass der Konsument sich „bekifft“ fühlt. CBD-reiche Strains sind daher für Nutzer interessant, die von Cannabis profitieren möchten, aber eine klare Kopf-Wirkung bevorzugen. Bekannte CBD-Strains sind z. B. Charlotte’s Web oder Cannatonic (CBD:THC ca. 20:1).

Welche Sorte eignet sich für Cannabis-Einsteiger?

Einsteiger sollten mit einer milderen, ausgewogenen Sorte beginnen. Empfehlenswert sind Hybriden mit moderatem THC-Gehalt und gerne auch etwas CBD, da diese eine weniger überwältigende Wirkung haben. Es ist zudem ratsam, niedrig zu dosieren und die eigene Reaktion abzuwarten. Auch Sorten mit geringem THC-Gehalt (unter 10%) sind für den Einstieg geeignet. Beliebte Einsteigersorten sind zum Beispiel Blue Dream (sanfter Hybrid) oder Harlequin (CBD-reiche Sorte mit sehr mildem High).

Wie viele Cannabissorten gibt es?

Schätzungen zufolge existieren weltweit mittlerweile mehrere tausend unterschiedliche Cannabissorten. Durch die aktive Züchtung entstehen stetig neue Strains, während ältere Varianten teilweise verschwinden. Genaue Zahlen lassen sich schwer festlegen, da viele Sorten nur regional bekannt sind. Große Strain-Datenbanken listen über 3000 verschiedene Namen – hinzu kommen zahllose regionale Sorten ohne offiziellen Namen. Die Vielfalt wächst ständig weiter.

Warum bekommt man von Cannabis oft Hunger („Munchies“)?

Der berühmte Heißhunger nach dem Cannabis-Konsum – im Englischen „Munchies“ genannt – hängt vor allem mit dem Wirkstoff THC zusammen. THC dockt im Gehirn an Rezeptoren im Hunger- und Geschmackszentrum an und steigert die Ausschüttung appetitanregender Botenstoffe. Insbesondere indica-lastige Sorten mit dem Terpen Myrcen scheinen diesen Effekt zu verstärken. Das Resultat: Selbst mit vollem Magen fühlt man sich plötzlich hungrig und Essen schmeckt intensiver.

Gibt es heute noch reine Indica- oder Sativa-Sorten?

Reinrassige Indicas oder Sativas – sogenannte Landrassen – existieren nach wie vor, zum Beispiel Afghan Kush (reine Indica) oder Durban Poison (reine Sativa). Im kommerziellen Handel trifft man jedoch fast ausschließlich auf Hybridsorten mit unterschiedlicher Dominanz. Durch jahrzehntelange Kreuzungen sind die Genpools stark vermischt. Reine Landrassen werden oft nur von spezialisierten Züchtern erhalten, während die meisten modernen Strains eine Mischung aus beiden Genetiken darstellen.

Welche ist die beste Cannabis-Sorte?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten – die „beste“ Sorte hängt von den individuellen Vorlieben und dem gewünschten Effekt ab. Für manche ist eine starke Indica (z. B. Northern Lights) ideal, um am Abend abzuschalten, während andere eine anregende Sativa (wie Amnesia Haze) bevorzugen, um kreativ tätig zu sein. Wichtig ist, die Sorte passend zum Anlass und den eigenen Bedürfnissen zu wählen. Letztlich muss jeder durch Ausprobieren herausfinden, welche Strains für ihn persönlich am besten funktionieren. Fest steht: Das Angebot an Cannabis-Sorten war noch nie so vielfältig wie heute.

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