Nährstoffmangel bei Cannabis

Nährstoffmangel bei Cannabis erkennen und beheben

Wenn du Cannabis anbaust, wirst du dich schnell mit dem Thema Cannabis Nährstoffmangel auseinandersetzen müssen. Die Pflanzen sind auf eine Reihe von Makro- und Mikronährstoffen angewiesen, um üppig zu gedeihen. In dem Moment, in dem ein wichtiger Nährstoff fehlt oder blockiert ist, kommt es zu Mangelerscheinungen. Das zeigt sich oft durch verfärbte Blätter, langsames Wachstum oder schwache Stängel.

Grundsätzlich hängt der Erfolg deines Grows von mehreren Faktoren ab, zu denen neben Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit eben auch die Düngung und der pH-Wert gehören. Gerade der pH-Wert entscheidet darüber, ob die Wurzeln lebenswichtige Mineralstoffe aufnehmen können. Liegt er zu weit außerhalb des Optimalbereichs, kommt es häufig zu einer Cannabis Nährstoffsperre, obwohl die benötigten Stoffe vielleicht sogar im Medium vorhanden sind. Der Schlüssel für kräftige Pflanzen liegt also darin, Nährstoffe im richtigen Verhältnis anzubieten und den pH so zu steuern, dass deine Pflanzen sie auch wirklich verwerten können.

Dabei gilt: Ein Mangel bleibt oft nicht auf einen einzelnen Stoff beschränkt. Mangel an einem Nährstoff kann wiederum die Verfügbarkeit eines anderen beeinträchtigen. Wer dieses Wechselspiel nicht versteht oder ignoriert, riskiert, immer wieder vor gleichen Problemen zu stehen. Gerade in kritischen Phasen, wie dem Übergang von Wachstum zu Blüte, ziehen die Pflanzen verstärkt bestimmte Elemente aus dem Boden oder Substrat. Wenn dann die Düngung nicht angepasst wird, kommt es schnell zu erkennbaren Defiziten. Ein genauer Blick auf die Blätter hilft dir, diese Mängel zu erkennen und zu beseitigen.

Was hinter typischen Cannabis Mangelerscheinungen steckt

Mangelerscheinungen können sich auf vielfältige Weise zeigen. Zu den auffälligsten Symptomen gehören gelbe Blätter, braune Flecken und verbogene Blattspitzen. Doch ebenso sind gerollte Blätter, rötliche Stängel oder fleckige Blattadern wichtige Warnsignale. In manchen Fällen sind die untersten, ältesten Blätter betroffen, in anderen Fällen breiten sich die Symptome von den jungen Trieben aus. Diese Unterschiede geben Hinweise darauf, um welchen Nährstoff es sich handeln könnte.

Gelbfärbung ist eines der häufigsten Probleme und kann viele Gründe haben: Zu viel Gießen, zu wenig Gießen, falscher pH, Mangel an Stickstoff oder Magnesium. Du solltest also nie einfach auf Verdacht düngen, sondern eine systematische Analyse durchführen. Dabei sind pH- und EC-Meter sehr hilfreich, weil du mit ihnen den Zustand deines Wassers und Substrats genauer einschätzen kannst. Nur wer weiß, ob es wirklich an einem Nährstoffmangel liegt, kann auch den richtigen Schritt unternehmen.

Die häufigsten Makronährstoffe, bei denen Mängel auftreten, sind:

  • Stickstoff (N): Verantwortlich für Wachstum und Blattgrün
  • Phosphor (P): Wichtige Rolle bei Energieprozessen und Blüte
  • Kalium (K): Reguliert Wasserhaushalt und Blütenbildung
  • Kalzium (Ca): Stärkt Zellwände und junge Triebe
  • Magnesium (Mg): Zentraler Baustein des Chlorophylls

Daneben gibt es weitere Mineralien wie Schwefel, Eisen, Zink oder Mangan, die in kleineren Mengen, aber dennoch unentbehrlich sind. Wer gezielt einem Cannabis Nährstoffmangel vorbeugen will, sollte sich sowohl mit den Hauptnährstoffen als auch mit den Spurenelementen vertraut machen.

Einfluss des pH-Werts auf die Nährstoffaufnahme

Bevor du hastig mehr Dünger in das Substrat mischst, empfiehlt es sich, den pH-Wert unter die Lupe zu nehmen. Den pH-Wert einzustellen gehört zur Basisarbeit jedes Growers. Im Erdanbau liegt der ideale Bereich im Schnitt zwischen 6,0 und 7,0. Bei Hydro- oder Coco-Substraten kann das Optimum etwas tiefer sein. Was passiert, wenn dein pH zu niedrig ist? Viele Nährstoffe werden in einer Form gehalten, die die Pflanze nicht verwerten kann. Ist der pH zu hoch, gehen wiederum andere Elemente verloren. Die Folge ist ein identisches Schadbild: Deine Cannabis Pflanze zeigt Mangelerscheinungen, obwohl du vielleicht sogar korrekt düngst.

Der pH-Wert ist also das Herzstück der Nährstoffversorgung. Wenn du während des Gießens regelmäßig misst und bei Bedarf mit pH-Up oder pH-Down Produkten regulierst, bleiben deine Pflanzen in einem Bereich, wo sie alles aufnehmen, was im Medium steckt. Gleiches gilt für die Drainage – das Wasser, das nach dem Gießen unten aus dem Topf läuft. Indem du diesen Drain misst, findest du heraus, welche Schwankungen tatsächlich im Wurzelbereich auftreten. Eine konstante Überprüfung kann dich frühzeitig warnen, wenn sich ein Cannabis Nährstoffmangel anbahnt.

Die Rolle von Stickstoff, Phosphor und Kalium

Stickstoff ist häufig diskutiert, weil er direkt mit der grünen Farbe zusammenhängt. Stickstoffmangel Symptome erkennst du schnell, wenn ältere Blätter an der Basis deiner Pflanze nach und nach gelb werden. Die Pflanze versucht, Stickstoff aus diesen Blättern in neue Triebe zu verlagern. Werden die gelben Blätter nicht mehr gebraucht, fallen sie irgendwann ab. Fehlt Stickstoff dauerhaft, bleibt das Wachstum kümmerlich, die Pflanze bleibt niedriger und baut weniger Blattmasse auf.

Oft greifen Grower in diesem Fall zu einem stickstoffbetonten Dünger. Das ist sinnvoll, jedoch nur dann, wenn du sicher sein kannst, dass dein pH im grünen Bereich liegt. Falls der pH beispielsweise bei 8,0 steht, bringt zusätzlicher Stickstoff wenig, weil die Wurzeln sowieso Schwierigkeiten haben, Nährstoffe aufzunehmen. Schau dir deshalb erst pH und EC an, bevor du dich für eine höhere Düngermenge entscheidest. Bei einem leichten Mangel kannst du zudem darauf achten, dass die Pflanze insgesamt nicht zu viel Wasser bekommt. Permanente Überwässerung wäscht Nährstoffe aus und verhindert eine gesunde Durchlüftung des Substrats.

Phosphor – Was passiert bei einem Mangel?

Phosphor spielt eine wesentliche Rolle in der Energieübertragung und in der Ausbildung der Blüten. Deswegen merken viele Grower einen Phosphormangel besonders in der Blütephase. Typisch sind dunkle, teilweise lilafarbene Verfärbungen an Blättern und Stängeln, oft begleitet von reduziertem Wachstum. In extremen Fällen tritt Nekrose auf, das heißt, das Blattgewebe stirbt an manchen Stellen ab. Eine wichtige Ursache kann ein zu hoher pH-Wert sein. So steckt zwar Phosphor im Substrat, doch die Pflanze kann ihn nicht verwerten.

Wenn du dieses Problem bemerkst, ist es ratsam, den pH-Wert einzugrenzen und bei Bedarf mit pH-Down leicht abzusenken, bis du im Idealbereich landest. Spezielle Blüte- oder Booster-Dünger haben oft einen erhöhten Phosphoranteil. Eine übermäßige Zufuhr ist jedoch keine gute Idee, da überdosierter Phosphor wiederum die Aufnahme von Zink und Eisen blockieren kann. Eine schrittweise Anpassung an den Bedarf deiner Pflanzen sorgt hier für ausgewogene Bedingungen.

Kalium und seine Bedeutung für Wasserhaushalt und Blüte

Kalium gewährleistet, dass Hanf einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und stabile Zellstrukturen behält. Wenn deine Pflanze trotz reichlicher Bewässerung schlapp macht, kann ein Kaliummangel vorliegen. Oft treten an den Blättern braune Ränder und fleckige Verfärbungen auf, manchmal wellt sich das Blatt an den Enden. Kalium ist in vielen Blütendüngern enthalten, doch auch hier kann ein zu saurer oder zu basischer pH den Mangel verstärken.

Wenn du einen Kaliummangel feststellst, lohnt sich ein Blick auf die generelle Düngerroutine. Läuft gerade ein Wechsel vom Wachstums- zum Blütedünger? Oder hast du übermäßiges Gießen praktiziert, das Nährstoffe aus dem Medium gewaschen hat? Kalium lässt sich durch gezielte Düngemittel hinzufügen. Gleichzeitig solltest du deine Wasserwerte im Auge behalten, denn ein starker Ungleichgewicht in der NPK-Versorgung kann andere Mängel nach sich ziehen.

Die Rolle der sekundären Makronährstoffe

Kalzium ist für Zellwände und -strukturen verantwortlich. Wenn Kalzium fehlt, reagieren junge Blätter oft mit braunen, fleckigen Verformungen, da der Aufbau neuer Gewebe gestört ist. Wer Kalziummangel bei Hanf identifizieren möchte, achtet vor allem auf neue Triebe: Diese können sehr zart wirken und neigen zu Verfärbungen. Manche Sorten entwickeln rot-braune Flecken an den Blatträndern. Da Kalzium zudem die Informationsübertragung in der Pflanze beeinflusst, fallen Mängel oft durch ein unregelmäßiges Wachstum auf.

Gründe für Kalziummangel sind häufig weiches Wasser oder eine zu saure Umgebung, in der Kalzium blockiert wird. Wer sein Gießwasser stark filtert oder nur Regenwasser nutzt, hat manchmal nicht genug Kalzium im Medium. Eine praktikable Lösung können Cal-Mag-Produkte sein, die sowohl Kalzium als auch Magnesium liefern. Vor dem Einsatz solltest du jedoch den pH-Wert messen. Liegt er zwischen 6,2 und 6,5, können die Wurzeln Kalzium problemlos aufnehmen, sofern die Menge stimmt.

Magnesiummangel bei Cannabis behandeln

Magnesium ist das Kernatom im Chlorophyll und damit unverzichtbar für die Photosynthese. Fehlt es, kann das Blattgewebe weniger Energie produzieren. Du erkennst diesen Mangel meistens an einer Gelbfärbung zwischen den Blattadern. Häufig beginnt der Prozess bei den älteren Blättern unten an der Pflanze, weil die Pflanze Magnesium dort abbaut und in jüngere Bereiche verlagert. Wer Magnesiummangel behandeln möchte, sollte einerseits auf den pH-Wert achten, andererseits einen passenden Dünger oder Bittersalz ins Wasser mischen. Bittersalz (Magnesiumsulfat) ist ein relativ schneller und einfacher Weg, um Mängel zu beheben, darf allerdings nicht übertrieben werden.

Ein weiterer Auslöser für Magnesiummangel kann ein Übermaß an Kalzium sein. Dadurch wird das Verhältnis von Kalzium zu Magnesium verschoben, was zu einer Cannabis Nährstoffsperre führen kann. Wenn du zudem sehr hartes Wasser verwendest, kann sich dieser Effekt verstärken. In solchen Fällen hilft es manchmal, das Leitungswasser zu mischen: etwa zur Hälfte Regenwasser (oder Osmosewasser) und zur Hälfte Leitungswasser, damit sich die Werte angleichen. Im Zweifelsfall ist eine Wasseranalyse sinnvoll, um Klarheit über den Gehalt an Kalzium, Magnesium und weiteren Stoffen zu erhalten.

Mikronährstoffe und häufige Fehlerquellen

Mikronährstoffe wie Eisen, Zink, Mangan oder Bor sind in sehr geringen Mengen erforderlich, spielen aber eine zentrale Rolle in Enzymprozessen. Werden sie nicht ausreichend zur Verfügung gestellt oder durch falschen pH gebunden, zeigt sich das meist in Form von Chlorosen (Verfärbungen zwischen den Blattadern) oder verzerrten Blattformen. Eisenmangel erkennt man beispielsweise an auffallend gelben, jungen Blättern, während die Blattadern selbst noch grün bleiben. Zinkmangel führt zu zusammengekräuseltem Laub und verkürzten Blattrippen.

Derartige Mängel sind oft schwerer zu diagnostizieren als klassische Stickstoff- oder Kalziumprobleme, weil sie seltener auftreten. Trotzdem kann es bei bestimmten Sorten oder speziellen Substraten zu Engpässen kommen. Ein häufiger Fehler ist, zu viel Phosphor zu geben, wodurch Zink und Eisen blockiert werden. Deswegen ist es ratsam, die Menge an Zusatzstoffen im Auge zu behalten. Viele Hersteller von Düngern bieten Komplett-Sets an, in denen Makro- und Mikronährstoffe aufeinander abgestimmt sind. Wer solche Systeme nutzt, muss meist weniger herumexperimentieren. Dennoch gilt: Kontrolle des pH-Werts bleibt das A und O.

Typische Anzeichen und Diagnosemethoden

Wenn du Nährstoffmangel bei Cannabis erkennen willst, ist eine systematische Vorgehensweise hilfreich. Zuerst solltest du dem pH-Wert auf den Grund gehen. Danach überprüfst du den EC-Wert, um herauszufinden, ob du eventuell zu viel oder zu wenig düngst. Als Nächstes betrachtest du die betroffenen Blätter und Stängel genau:

  • Welche Blätter? Neue oder alte?
  • Welche Verfärbung? Zwischen den Adern oder an den Rändern?
  • Wie schnell breitet es sich aus? Langsames Fortschreiten oder plötzlicher Befall?

Notiere dir zudem, wann du das letzte Mal gedüngt hast und wie die Dosis war. Vielleicht hast du vor Kurzem den Dünger gewechselt oder eine neue Gießtechnik ausprobiert. Auch diese Faktoren können zu Cannabis Mangelerscheinungen führen. Manchmal sind es Kleinigkeiten wie eine andere Wasserquelle, durch die sich die Wasserhärte ändert. Wer diese Punkte schriftlich festhält, erkennt schneller ein Muster.

Wichtige Cannabis Nährstoffmängel im Überblick

Die folgende Tabelle hilft dir, klassische Mängel im Schnellüberblick einzuordnen:

MangelartTypische AnzeichenHauptursachenLösungsansätze
StickstoffGelbe ältere Blätter, WachstumsstoppUnterdüngung, pH nicht optimalStickstoffdünger erhöhen, pH anpassen
PhosphorDunkle, rötliche Verfärbung, schwache WurzelnpH zu hoch, zu wenig BlütendüngerpH senken, phosphorreichen Dünger einsetzen
KaliumBraune Blattränder, Blattspitzen kräuseln sichFalscher pH, KaliumunterversorgungpH korrekt einstellen, auf kaliumreichen Dünger umsteigen
KalziumBraune Flecken an jungen Blättern, verformte TriebeWeiches Wasser, pH zu sauerCal-Mag-Präparate, pH anheben, Härte prüfen
MagnesiumGelb zwischen den Adern, beginnt untenZu saurer oder blockierter pH, falsches Ca-Mg-VerhältnisBittersalz, Cal-Mag, pH im Auge behalten
EisenSehr helle, neue Blätter, grüne AdernHoher pH, fehlendes Eisen im SubstratEisen-Chelate düngen, pH leicht senken
ZinkKräuselige Blattspitzen, verkürzte BlattstieleHoher pH, Übermaß an PhosphorSpurennährstoff-Dünger verwenden, pH anpassen

Nutze diese Übersicht, um deine Pflanzen rasch zu diagnostizieren. Wichtig bleibt: Symptome sind meistens das Resultat von mehreren Aspekten. Ein falsch eingestellter pH kann einen Kalziummangel vorgaukeln, obwohl eigentlich genügend Kalzium vorhanden ist. Mit einer ganzheitlichen Betrachtung gehst du sicher, dass du nicht in eine Sackgasse gerätst.

Meine Cannabis Pflanze hat gelbe Blätter was tun?

Diese Frage taucht in Foren ständig auf. Bevor du eine Lösung suchst, mache dir klar, dass Gelbfärbung verschiedenste Ursachen haben kann. Wenn es nur ein paar ältere Blätter am Boden sind, könnte das ein ganz natürlicher Vorgang sein, besonders wenn die Pflanze sich in der späten Blüte befindet. Breitet sich die Gelbfärbung aber schnell aus oder betrifft sie die oberen, jungen Triebe, solltest du genauer nachforschen.

Ein erster Schritt ist das Messen des pH-Werts. Liegt er in einem ungünstigen Bereich, besteht der Verdacht auf eine Nährstoffsperre. Danach kannst du dir überlegen, ob du deine Düngemenge kürzlich verändert hast oder ob das Wasser bei dir zu hart bzw. zu weich ist. Mit etwas Glück lässt sich das Problem durch leichte Korrekturen umgehen. Bleibt die Gelbfärbung jedoch bestehen, könnte ein akuter Mangel an Stickstoff oder Magnesium vorliegen. Dann hilft eine angepasste Düngung – aber bitte nicht übertreiben. Eine zu hohe Dosis kann andere Nährstoffe blockieren und ein neues Problem auslösen.

Wie entstehen Nährstoffsperren?

Eine Sperre tritt auf, wenn bestimmte Elemente sich durch falschen pH oder ein Übermaß gegenseitig blockieren. In vielen Fällen ist es ein Ungleichgewicht von Kalzium und Magnesium, aber auch zu hohe Phosphor-Gaben können Zink oder Eisen binden. Das hinterlässt ähnliche Spuren wie ein echter Mangel: Die Blätter verfärben sich oder bilden Flecken. Ein typischer Indikator für eine Sperre ist, dass gleich mehrere Mängel zu beobachten sind oder dass eine erhöhte Düngerzugabe das Problem nicht löst.

Um eine Nährstoffsperre zu beheben, setzen manche Grower auf das Spülen des Substrats. Dabei gibst du eine größere Menge pH-angepasstes Wasser durch das Medium, um überschüssige Salze auszuwaschen. Anschließend versorgst du die Pflanze wieder vorsichtig mit einer niedrigen Düngerkonzentration. So stellt sich oft ein normaler Zustand ein. Dieses Vorgehen erfordert etwas Routine, damit du nicht versehentlich wichtige Nährstoffe komplett ausspülst. Ein EC-Meter ist hier goldwert, weil du überprüfen kannst, ob sich der Salzgehalt nach dem Spülen reduziert hat.

Praktische Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

Ein entscheidender Schritt besteht darin, dein Gießverhalten regelmäßig zu überprüfen. Zu viel Wasser spült Nährstoffe aus, zu wenig Wasser kann zu Konzentrationsspitzen im Substrat führen. Finde ein Gleichgewicht, bei dem das Substrat zwischendurch leicht abtrocknen darf, um ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln zu bringen. Bei der Düngung raten viele Hersteller zu konkreten Mengenangaben. Diese Empfehlungen solltest du erstmal nicht überschreiten. Beobachte stattdessen die Reaktion deiner Pflanzen und regele die Dosis nach und nach hoch, wenn keine Mängel sichtbar sind.

Gerade in der Blütephase, wenn Hanf die Blütenbildung anstößt, ändert sich der Bedarf: Mehr Phosphor und Kalium sind nötig, etwas weniger Stickstoff. Wechselst du hier zu spät oder zu früh vom Wachstums- zum Blütedünger, könntest du dein Pflanzenwachstum aus dem Gleichgewicht bringen. Ein stufenweiser Umstieg ist oft besser als ein abrupter Wechsel. So ermöglichst du es der Pflanze, sich an die veränderte Nährstoffkonzentration zu gewöhnen. Das hilft dabei, Cannabis Nährstoffmangel vorbeugen zu können.

Das richtige Substrat wählen

Wer Cannabis Indoor anbaut, steht vor der Entscheidung: Eher torfhaltige Erde, Kompost oder doch ein reines Kokos-Substrat? Je nachdem, wie das Medium zusammengesetzt ist, halten sich Nährstoffe unterschiedlich lange. Manche Substrate sind vorgedüngt, andere neutral. Wenn du ein vorgedüngtes Medium wählst, hast du anfangs oft weniger Arbeit, weil die Erde selbst ausreichend Nährstoffe für mehrere Wochen mitbringt. Allerdings besteht bei zu langer Wartezeit das Risiko, dass deine Pflanzen in die Unterversorgung rutschen. Deshalb solltest du trotz Vorgedüngung einen Plan erstellen, wann du zusätzlichen Dünger ins Gießwasser mischst.

Kokos-Substrate und Hydrokulturen verlangen eine sehr genaue Einstellung von pH und EC. Wer sich dieser Herausforderung stellt, kann die Nährstoffversorgung äußerst genau steuern. Hier ist dein Hauptwerkzeug das EC-Meter, mit dem du die Konzentration deiner Nährlösung misst. Überschreitet sie eine bestimmte Schwelle, drohen Salzablagerungen und dadurch Cannabis Mangelerscheinungen, weil zu hohe Salzwerte die Wurzelaktivität hemmen. Einige Grower setzen auf eine Mischung aus Kokos, Perlit und Erde, um sowohl eine solide Luftzufuhr als auch eine gewisse Pufferung zu erreichen.

Dauerhafte Dokumentation für bessere Erträge

Nichts erspart dir so viel Zeit und Nerven wie ein lückenloses Protokoll deiner Grows. Halte fest, wann du wie viel düngst, welchen pH das Gießwasser hat und wie deine Pflanzen reagieren. Fotografiere auffällige Blattsymptome und vergleiche sie nach einigen Tagen. Auf diese Weise lernst du aus deinen Fehlern und erkennst schneller, ob eine Maßnahme wirklich hilft oder ob ein anderer Schritt notwendig ist. Gerade wenn du mit verschiedenen Sorten experimentierst, kann es große Unterschiede im Nährstoffbedarf geben.

Langfristig erzielst du höhere Erträge, wenn du Probleme schnell und gezielt behebst. Schließlich ist jede Stresssituation für die Pflanze Energieverlust, den sie nicht mehr in Blüten oder Wurzeln investieren kann. Wer Cannabis pH-Wert einstellen zu seinem Routineritual macht und dabei ein Auge auf die anderen Faktoren hat, profitiert doppelt: Weniger Ausfälle und mehr Buds.

Was tun, wenn Mangelerscheinungen trotz Gegenmaßnahmen bleiben?

Manchmal scheint alles richtig eingestellt zu sein, doch die Mängel bleiben bestehen oder breiten sich sogar aus. In solchen Fällen solltest du einige weiterführende Checks durchführen. Könnte ein Schädlingsbefall vorliegen, der die Wurzeln schädigt? Oder sind die Temperaturen zu hoch oder zu niedrig, was den Stoffwechsel bremst? Auch eine übermäßige Luftfeuchtigkeit kann negative Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme haben. In solch komplexen Situationen hilft es, Schritt für Schritt mögliche Störfaktoren auszuschließen. Bei hartnäckigen Problemen kann ein umfangreicheres Spülen mit exakt abgestimmtem Wasser unterstützen.

Am Ende geht es immer darum, die Ursache zu finden, statt nur die Symptome zu bekämpfen. Wenn du überall an den Symptomen herumlaborierst, aber nicht die tieferliegende Blockade löst, taucht das gleiche Problem beim nächsten Grow wieder auf. Nutze diese Erkenntnis, um dein Setup langfristig zu optimieren. Mit jedem Grow wirst du genauer verstehen, wie deine Pflanzen auf verschiedene Bedingungen reagieren.

Fazit: Beobachtung und Wissen sichern deinen Erfolg

Wer Nährstoffmangel bei Cannabis erkennen möchte, sollte neben einem aufmerksamen Blick auf Blätter und Stängel ein paar grundlegende Methoden im Repertoire haben: pH-Messung, EC-Wert-Bestimmung und eine sorgfältige Dokumentation. Zusammen mit dem Wissen über die verschiedenen Nährstoffe und ihre Symptome kannst du gezielt eingreifen, bevor ein kleiner Mangel zu größeren Verlusten führt. Achte besonders darauf, rechtzeitig vom Wachstums- zum Blütedünger zu wechseln, den pH-Bereich stabil zu halten und mögliche Überschüsse anderer Elemente zu vermeiden.

Sobald du verstehst, was deine Pflanzen brauchen, läuft ein Grow deutlich entspannter. Das beugt nicht nur Cannabis Mangelerscheinungen vor, sondern sorgt auch für ein stabiles Blütenwachstum. Falls du einmal in die Situation gerätst, dass du viele gelbe Blätter entdeckst, verzage nicht. Meist lassen sich die Ursachen schnell finden, wenn du systematisch vorgehst und nicht wahllos Dünger in die Erde gibst. Mit zunehmender Erfahrung wirst du lernen, subtile Veränderungen früh zu deuten und exakt darauf zu reagieren. So wirst du in Zukunft Cannabis Nährstoffmangel vorbeugen und dich über gesunde, grünleuchtende Pflanzen freuen, die in der Blüte kräftige Buds ausbilden.

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