GCx-4 PWR LED Testbericht

GCx-4 PWR LED Testbericht und Erfahrungen

Ich habe zu Beginn mit einer 400 W-HPS gearbeitet und war damit zunächst zufrieden. Auf Dauer zeigten sich jedoch mehrere Nachteile: Die Stromkosten waren hoch (über 60 € pro Durchlauf), die Hitzeentwicklung groß und der Abluftventilator lief ständig auf Hochtouren, was für erheblichen Lärm sorgte. Deshalb suchte ich eine moderne, stromsparende LED-Lösung mit echtem 80 × 80 cm-Fokus, getrennt regelbaren Spektralkanälen und am besten ohne Lüfter, damit es im Zelt ruhiger wird.

Die GCx-4 PWR passte laut Datenblatt perfekt: 160 W Leistungsaufnahme, separater Veg- und Blüte-Kanal inklusive UV und Far-Red, und dazu fünf Jahre Garantie. Zwar war sie etwas teurer als eine klassische Budget-LED, doch ich wollte vor allem bei den Betriebskosten langfristig sparen.

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160W Greenception GCx-4 PWR Grow LED Pflanzenlampe – ideales Pflanzenlicht mit UV & IR für maximale Wirkstoffe und Terpene – Seperater Modus für Wachstum & Blüte
  • Bewährtes Spektrum für maximale Wirkstoffe und Terpene
  • 3 Jahre sorglos Garantie von deutschem Unternehmen
  • Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangssimulation mit GC-SIGNAL
  • Echte 160W Leistung – ausreichend für bis zu 100 x 100cm
  • Manuell dimmbar über Drehregler oder extern über diverse Growcontroller

GCx-4 PWR LED Verpackung & erster Eindruck

Geliefert wurde in einem doppelwelligen Karton mit passgenau gestanzten Pappformteilen. Jede LED-Leiste war zusätzlich in Luftpolsterfolie gehüllt, sodass weder Kratzer noch verbogene Kühlrippen zu sehen waren. Alles roch neutral, keinerlei Chemiegestank.

Im Paket enthalten:

InhaltBemerkung
2 × LED-LeistenKühlrippen bereits vormontiert, robuste Alu-Gehäuse
TreiberboxInklusive 2 m Kaltgerätekabel
Y-VerlängerungVerbindet Treiberbox mit den beiden LED-Leisten
Ratschen-SeilzügeFür stufenlose Höhenverstellung
Quick-Clips + KarabinerEinfaches Aufhängen an der Zeltstange
BaumwollhandschuheVermeiden Fingerabdrücke auf den Dioden
KurzanleitungDIN A5, deutsch, sehr kompakt

Die Leisten fühlen sich stabil an. Beim Schütteln klappert nichts, alle Schrauben sind sauber versenkt. Die Kühlrippen machen einen großzügig dimensionierten Eindruck, was auf eine effektive, lüfterlose Wärmeabfuhr hindeutet.


Technische Eckdaten

Herstellerangaben versus eigene Erfahrungen:

SpezifikationHerstellerangabeEigene Messung / Eindruck
Leistungsaufnahme160 W~96–158 W (per Shelly Plug S gemessen)
Effizienz2,95 µmol/Jkeine PPFD-Messung, Erträge überzeugen dennoch
Photonenfluss472 µmol/ssubjektiv sehr hell für 80 × 80 cm
Spektrum385–730 nmbei Vollgas deutlicher Violettschimmer
Dimmung0–100 % pro Kanalstufenlos, angenehm fließend
Abstrahlwinkel120°Ecken werden gut erreicht
Abmessungen400 × 400 × 110 mmkompakt, spart wertvolle Höhe im Zelt
Gewicht3,8 kgproblemlos für 16‑mm-Zeltstangen

Gerade für ein 80 × 80-Zelt ist diese Kombination aus relativ geringer Leistungsaufnahme und hoher Effizienz sehr attraktiv. Man erhält viel Licht, muss sich aber um Stromkosten und Hitzeentwicklung weniger Sorgen machen als mit herkömmlichen NDL-Systemen.


Montage der GCx-4 PWR LED in der Box

Die Installation war unkompliziert: Ratschenzüge oben ins Zelt einhängen, LED-Leisten per Quick-Clip befestigen, Treiberbox außen auf dem Zelt oder daneben platzieren und das Y-Kabel anschließen – fertig.

Die externe Treibermontage sorgt für mehr Platz im Inneren und weniger Wärme. Die Kühlrippen werden während des Betriebs nur mäßig warm, sodass kein zusätzlicher Lüfter nötig ist. Das Y-Kabel ist ausreichend lang, wenn man die Leisten normal nebeneinander platzieren möchte. Wer sie extrem weit auseinanderrücken will, bräuchte vielleicht eine Verlängerung.


Zwei Drehknöpfe statt App – Dimmung der GCx-4 PWR LED in der Praxis

Bei der GCx-4 PWR (160 W) lassen sich über zwei getrennte Potentiometer Veg- und Blütespektrum individuell regeln. Das ermöglicht eine Spektralanpassung an jede Pflanzenphase. Der Veg-Kanal liefert vor allem blau-weißes Licht für kompakten Wuchs, während der Blüte-Kanal mit Rot, Far-Red und UV die Blütenbildung fördert.

Grundprinzip:

  • Wuchs-Kanal: Anfangs niedrig, dann hochfahren bis 100 % gegen Ende der Veg-Phase
  • Blüte-Kanal: Zu Beginn der Blüte langsam hochdrehen, damit die Pflanzen sich an die erhöhte Rot-/UV-Menge gewöhnen

Die Tabelle zeigt praxisnahe Dimm-Empfehlungen (Prozentwerte) und typische Lampenabstände. Die angegebenen Intensitäten sind Richtwerte; jede Sorte, jede Umgebung und jede Trainingsmethode kann abweichen. Immer auf Pflanzenreaktionen achten: Bei zu viel Licht drohen Blattaufhellungen oder Stress, bei zu wenig Licht wirken die Pflanzen kraftlos und spargeln.

PhaseWuchs-Kanal (Veg)Blüte-Kanal (Flower)LampenabstandZweck / Hinweis
Keimling~25–50 %0 % (deaktiviert)~40 cm (oben)Junge Sämlinge benötigen nur wenig Licht. Der Blüte-Kanal bleibt hier aus, um Stress zu vermeiden. Bei sichtbarem „Stretching“ kann man den Veg-Kanal leicht erhöhen.
Wachstum50–100 % (steigend)0–10 % (optional)~30–40 cmWährend die Pflanzen größer werden, steigert man die Wuchsleistung allmählich bis zum Maximum. Ein geringer Rotanteil kann das Wachstum fördern, bleibt aber Geschmackssache.
Stretch100 %~25–75 % (ansteigend)~30–35 cmIn den ersten ein bis zwei Wochen der Blüte beibehalten, bis der Stretch weitgehend abgeschlossen ist. Den Blüte-Kanal schrittweise hochregeln, während die Pflanzen sich strecken.
Volle Blüte100 %~75–100 %~30 cmHauptblütezeit: volles Licht nutzen. Der erhöhte Rotanteil unterstützt Blütenbildung und Harzproduktion. UV hilft bei Farb- und Terpenbildung, sollte aber nicht übertrieben werden.
Endblüte100 %100 %~30 cmIn den letzten ein bis zwei Wochen läuft die Lampe meist auf voller Leistung. Wer feststellt, dass die Buds ausreichend reif sind oder Stressanzeichen zeigen, kann den Abstand erhöhen oder leicht dimmen.

Warum zwei Kanäle?

  • Blau-/Weißanteil hemmt das Längenwachstum und fördert dichte, kompakte Pflanzen.
  • Rot-/Far-Red-/UV-Anteil steigert die generative Phase, erhöht Buddichte, Harzbildung und Farbnuancen.

Praxistipps:

  • Nicht abrupt wechseln: In der Übergangsphase von Veg zu Blüte den Rotanteil langsam steigern, damit die Pflanzen Zeit haben, sich anzupassen.
  • UV moderat einsetzen: Ein höherer UV-Anteil kann Aromen und Farben verbessern, jedoch sind viele Sorten empfindlich, wenn man zu schnell auf 100 % schaltet.
  • Abstand anpassen: Durch passives Kühlen wird die Lampe zwar nicht übermäßig heiß, aber zu geringer Abstand kann trotzdem zu Lichtstress führen. Daher 30 cm als groben Richtwert – bei empfindlichen Genetiken eher 35 cm.
  • Beobachten und justieren: Wer fortlaufend das Pflanzenwachstum checkt und ggfs. die Potis nachjustiert, erzielt meist bessere Ergebnisse als mit rein statischen Einstellungen.

So können Grower ohne große Technik-Hürden das Lichtspektrum und die Intensität an ihren individuellen Grow anpassen. Die analog gesteuerte Dimmung macht die GCx-4 PWR robust und einfach zu handhaben – perfekt für alle, die auf App-Spielereien verzichten möchten.


Stromverbrauch & Shelly-Plug-Tipp

Um Verbrauch und Lichtzeiten komfortabel zu steuern, verwende ich einen Shelly Plug S als Zwischenstecker. Dieser misst den Verbrauch sekundengenau und kann als Zeitschaltuhr dienen. So lassen sich klassische 18/6- oder 12/12-Phasen programmieren, und man sieht in der App, wie viel kWh im Laufe eines Grows verbraucht wurden.

Beispielwerte für einen 10-Wochen-Run (Strompreis ~0,30 €/kWh):

PhaseTageØ WattkWh/TagGesamt (kWh)Kosten (≈0,30 €/kWh)
Vegetation14~1001,80~25~7,50 €
Blüte56~1451,74~97~29,10 €
Summe7012236,60 €

Die alte 400 W-HPS lag im Vergleich bei rund 250 kWh, also etwa 75 € – mehr als das Doppelte. Das Ersparnis-Potenzial ist also signifikant.


Temperatur in der Grow-Box mit der GCx-4 PWR LED

Mit der HPS war ich gezwungen, meinen 380 m³/h-Abluftventilator durchgehend auf Volllast zu betreiben, damit die Temperaturen nicht durch die Decke gingen. Seit der Umstellung konnte ich auf rund 280 m³/h drosseln und den Lüfter über einen Stufentrafo nahezu geräuschlos laufen lassen. Die Zelttemperatur pendelt sich tagsüber bei ~24 °C ein und sinkt nachts auf ~20 °C, die Luftfeuchtigkeit liegt stabil um 55 %. Zudem wird weniger Wasser verbraucht, da die Pflanzen nicht mehr so stark „schwitzen“.


Pflanzenentwicklung mit der GCx-4 PWR LED

  • Keimlings- & Veg-Phase: Die Sämlinge blieben kompakt und bildeten kurze Internodien sowie dunkelgrüne, kräftige Blätter. Das Umtopfen in 11-Liter-Töpfe zeigte gesunde, gut entwickelte Wurzeln.
  • Blütephase: Mit verstärktem Rot/Far-Red schossen die Pflanzen nicht übermäßig in die Höhe, Foxtails und Blattverbrennungen blieben aus. Trichome waren früh sichtbar; nach 49 Blütetagen fast alle milchig, nach 54 Tagen erste Bernstein-Köpfe.
  • Ernte: Direktvergleich mit identischem Strain und Substrat:
  • HPS (400 W): 263 g trocken
  • GCx-4 PWR (160 W): 289 g trocken (+ ~10 %)
    Besonders auffällig: Homogenere Bud-Qualität, weniger „Popcorn“ am unteren Pflanzenteil. Außerdem intensivere Aromen und Farbnuancen.

Stärken & Schwächen der GCx-4 PWR LED

PluspunkteMinuspunkte
➕ Hohe Effizienz (2,95 µmol/J) – ideal für 80 × 80 cm➖ Anschaffungspreis höher als einfache Budget-LEDs
➕ Zwei getrennt dimmbare Kanäle (Veg & Blüte), inkl. UV/IR➖ Anleitung fällt sehr knapp aus, kaum Dimm-Beispiele
➕ Lautlose Passivkühlung, keine Lüftergeräusche➖ Y-Kabel recht kurz, Verlängerung nicht im Lieferumfang
➕ Flaches Profil, spart wertvolle Kopfhöhe➖ Keine integrierten Smart-Funktionen (App/Timer)
➕ Geringere Abwärme → weniger Abluftleistung nötig, leiser Betrieb

Vergleich mit Alternativen

SystemLeistungEffizienzFlächeKommentar
400 W-HPS400 W~1,5 µmol/J80 × 80 cmGünstigere Anschaffung aber höhere Wärme
Budget-LED-Bar200 W~2,0 µmol/J~90 × 90 cmPreiswert, aber fixes Spektrum
GCx-4 PWR160 W2,95 µmol/J80 × 80 cmSehr effizient, flexible Dimmung, leise
High-End LED-Bar300 W~3,2 µmol/J100 × 100 cmHöchste Werte, aber auch deutlich teurer

Für 80 × 80-Setups ist die GCx-4 PWR aus meiner Sicht ein ausgeglichener Mix aus Leistung, Effizienz und Bedienkomfort. Wer ein größeres Zelt hat oder App-Steuerung möchte, muss höhere Anschaffungskosten für ein leistungsstärkeres System einplanen.


Praxistipps

  1. Shelly Plug S:
    – Praktische Möglichkeit, die Lampe an- und auszuschalten (z. B. 18/6, 12/12) und den Verbrauch zu überwachen. Mit etwas Bastelaufwand kann man sogar schrittweises Hoch- und Runterdimmen simulieren.
  2. UV-Kanal nicht übertreiben:
    – Der UV-Anteil kann die Pflanzen stressen, wenn er dauerhaft auf 100 % läuft. 50–60 % zum Ende der Blüte reichen meist schon für intensivere Farben und stärkere Terpenbildung.
  3. Lampe nahe ans Zeltdach:
    – Da die Kühlrippen nur handwarm werden, kann man die Leisten fast an die Decke schieben und damit mehr Höhe für die Pflanzen gewinnen.
  4. Kabelmanagement:
    – Das Y-Kabel sollte man mittig fixieren, damit keine Zugbelastung auf die Anschlüsse entsteht.
  5. Reinigung:
    – Nach jedem Durchgang einmal mit Druckluft abpusten und die Dioden vorsichtig abwischen. So bleibt die Lichtleistung konstant hoch.

Fazit

Die GCx-4 PWR ersetzt in meiner 80 × 80 cm-Box eine 400 W-HPS ohne nennenswerte Ertragseinbußen – im Gegenteil, das Plus bei Qualität und Menge ist deutlich sichtbar. Gleichzeitig halbiert sich der Stromverbrauch, die Hitze bleibt überschaubar und man hat keinerlei Lüftergeräusche. Die Möglichkeit, Veg- und Blütespektrum unabhängig voneinander einzustellen, ermöglicht eine gezielte Pflanzensteuerung, ohne sich mit Apps und Cloud-Services herumschlagen zu müssen.

Natürlich hat solch ein System seinen Preis, doch schon die Stromkostenersparnis zahlt sich über mehrere Durchläufe hinweg aus. Hinzu kommt die fünfjährige Garantie, die bei hochwertigen LEDs immer ein beruhigender Faktor ist. Wer auf simple Handhabung, Effizienz und eine flache Bauhöhe Wert legt, bekommt mit der GCx-4 PWR ein solides Arbeitsgerät. Für größere Zelte oder umfassende Automatisierungsansprüche gibt es andere Modelle, oft deutlich kostspieliger.

Für das klassische 80 × 80-Setup halte ich die GCx-4 PWR aber für eine der ausgewogensten Lösungen, die ich bislang ausprobieren konnte: angenehm leise, sehr effizient und dank der zwei Drehknöpfe leicht zu handhaben.

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